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Weniger ist mehr

Essen ist Genuss und trägt zu gutem Leben bei. Doch in Deutschland werden essbare Lebensmittel in großen Mengen weggeworfen. Die Initiative "Zu gut für die Tonne!" will das ändern.

Veröffentlicht:06.10.2015 Schlagworte: Ernährung Kommentare: 1

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Jedes achte gekaufte Lebensmittel landet in Deutschland im Müll. Das sind jährlich 82 Kilogramm pro Person. Zwei Drittel dieser in deutschen Haushalten weggeworfenen Waren sind noch essbar. Insgesamt kommen elf Millionen Tonnen Lebensmittel zusammen, die Industrie, Handel, Großverbraucher und Privathaushalte pro Jahr wegwerfen. Eine unfassbar hohe und dazu unnötige Zahl.

Dies ist angesichts der hungernden Menschen in manchen Teilen der Welt unverantwortlich. Unser Verhalten wirkt sich weitreichend auf die Umwelt aus: Wertvoller Ackerboden, Wasser und Dünger, Energie für Ernte, Verarbeitung und Transport – jedes Lebensmittel braucht für seine Herstellung kostbare Ressourcen. Ressourcen, die wir mit jedem weggeworfenen Apfel oder Brot sinnlos verschwenden. So fließen allein 700 Liter Wasser, bis ein Kilo Äpfel geerntet ist. 1.000 Liter Wasser sind es, bis ein Kilogramm Brot entstanden ist.

Achtung statt Achtlosigkeit

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat deshalb die Initiative "Zu gut für die Tonne!" ins Leben gerufen. Die Website www.zugutfuerdietonne.de gibt Informationen über das Warum und darüber wie sich das Wegwerfen von Lebensmitteln vermeiden lässt.

Dazu gibt es auf www.zugutfuerdietonne.de eine kostenlose Smartphone- und Tablet-App namens "Beste Reste". Sie beinhaltet unter anderem einen Einkaufsplaner. Ebenso erhalten die Nutzerinnen und Nutzer Kochideen, um Essensreste kreativ und schmackhaft zu verwerten. Mehr als 450 Reste-Rezepte von Sterneköchen, prominenten Kochpaten und Hobbyköchen sind schon online. Die App informiert außerdem darüber, wie Zutaten richtig gelagert werden sollten und verrät zehn goldene Regeln zum Vermeiden von Lebensmittelabfällen im Alltag. Und dann gibt es noch ein Lexikon, das Auskunft über die Haltbarkeit verschiedener Lebensmittel gibt.

Unterstützt wird die Initiative von Akteuren aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherverbänden, Kirchen und NGOs.

Bundespreis für tolle Ideen und Projekte

Wer weitere gute Ideen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln hat, kann diese bis zum 31. Oktober bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung einreichen und damit am Bundeswettbewerb für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung teilnehmen.

Die eingereichten Projekte werden nach folgenden Kategorien bewertet: thematische Passgenauigkeit, Kreativität und Innovation, Engagement, Erfolg, Wiederholbarkeit und Vorbildcharakter. Die Gewinner werden Anfang 2016 bei einer Preisverleihung bekannt gegeben. Gekürt werden sie von einer Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Klaus Töpfer vom Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS).

Nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln

Mit der Initiative "Zu gut für die Tonne!" wird nachhaltig zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln beigetragen – und somit auch zu einem guten Leben, mehr Lebensqualität und weniger Umweltschäden.

Kommentare: 1

  • Zu gut für die Tonne, das sollte man auch den vielen Flüchtlingen unbedingt bei der Einreise sagen. Sie werden bestens verpflegt in Deutschland, es ist alles essbar und dazu noch gesund. Was man alles wegwerfen muss, weil Flüchtlinge dies und das nicht wollen, nicht mal das probieren, das macht mich traurig und ärgerlich. Man beachtet deren Interessen, auch Gewohnheiten, aber es wird entweder erst einmal alles gerafft, dann wird es weggeworfen. Für mich sind das oft keine Flüchtlinge aus Not, die froh sind, hier in Deutschland leben zu können, nicht wenige wollen sich anscheinend nicht wirklich anpassen, auch in Sachen zumutbares Essen und Trinken. Vielleicht sollte man Schilder und Plakate machen, wo das mal dargelegt wird, welchen Wert Essen und Trinken haben. Viele andere Menschen in Deutschland wären froh, solch gutes Essen kostenlos zu bekommen und das 3x am Tag. Sollte man als gast nicht die Mühen des Gastgebers bei Essen und Trinken schätzen? Gruß- Uwe