Gabriel: Herausfinden, was die Menschen bewegt
Soziales, wirtschaftliche Entwicklung und gute Arbeit waren Themen, die die Teilnehmer beim Bürgerdialog mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel bewegten. Am 7. Juli hatte er 70 Bürgerinnen und Bürger eingeladen, um in Magdeburg über ihre Vorstellungen von einem guten Leben zu sprechen.
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Quelle: BMWi/Maurice Weiss
Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, lud am 7. Juli zum ersten von seinen insgesamt drei Bürgerdialogen "Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist" ein. In Magdeburg sprach er mit 70 Bürgerinnen und Bürgern über ihre Vorstellungen von Lebensqualität. Neben den beiden zentralen Fragen des Bürgerdialoges – was den Menschen persönlich wichtig ist und was Lebensqualität in Deutschland aus ihrer Sicht ausmacht – waren es vor allem soziale Themen, die wirtschaftliche Entwicklung und der Bereich Arbeit, die die Magdeburger bewegten.
Lebensqualität auf dem Land und Föderalismus
Die Bürgerinnen und Bürger bewegte unter anderem das Thema Ungleichheit in Ost und West: "Ist es rechtens, dass man 25 Jahre nach der Einheit noch solche großen Unterschiede zwischen Ost und West hat?" Auch die Flüchtlingsfrage wurde sehr engagiert und emotional diskutiert. Sigmar Gabriel dazu: "Wir kriminalisieren niemanden. […] Keine syrische Familie, die nach Deutschland kommt, lehnen wir ab. […] Wir müssen die Flüchtlinge nach Wirtschaftskraft aufteilen. Alle Länder in der EU müssen Flüchtlingen eine Heimat geben."
Kritisiert wurde von den Bürgerinnen und Bürgern in Magdeburg unter anderem auch die Schulpolitik: "Schulföderalismus ist überflüssig. Wir müssen die Kleinstaaterei abschaffen, ich sehe nicht ein, warum wir unterschiedliche Abiture haben", so ein engagierter Teilnehmer. Die Antwort von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel fiel klar aus: "Wenn ich einen Albtraum habe, dann träume ich von einer Bundesschulbehörde, die alles von Flensburg bis Passau regelt."
Im Gefängnis besser als im Pflegeheim?
Kritik übte ein Teilnehmer beim Thema Pflegeheime. Hier sprach man beim Bürgerdialog in Magdeburg deutliche Worte: "Im Gefängnis ist es besser als im Pflegeheim." Auch Sigmar Gabriel ist der Ansicht, dass in Pflegeheimen nicht alles optimal läuft. "Vor allem müssen Pflegekräfte besser bezahlt werden. Aber ich finde den Vergleich zwischen Gefängnis und Pflegeheim absurd", so der Minister.
Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sagte der Minister: "Ich glaube, dass es einen wachsenden Bedarf von Menschen gibt, nicht dem Leben hinterher zu hetzen, sondern noch Luft zum atmen zu haben. Wir müssen jetzt Flexibilität für die Interessen von den Menschen schaffen. Modelle, die Arbeiten und Leben flexibler zusammenbringen, das ist eine Aufgabe für moderne Politik. Ich glaube, dass es vielleicht eine der größeren Aufgaben ist, die wir im Inland haben."
Kommentare: 3
Das Fundament für Lebensqualität.
Unter die Grundbedürfnisse , (in Sachleistungen gegeben) ,
von Geburt an ,
für jeden ,
darf der Wohlstand nicht sinken.
Es gibt viele die nicht einmal mehr die Grundbedürfnisse haben. Das ist mit nichts zu entschuldigen oder zu rechtfertigen.
Jeder sollte eine Karte zum Bezahlen der Grundbedürfnissen erhalten.
Dazu gehören:
Bestimmte Nahrungsmittel,
bestimmte zweckmässige , stabile , gut verarbeitete Kleidung, oder Stoff zum selbst nähen.
20qm Wohnung pro Person,
kostenlose Schulbildung und die Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln dort hin,
kostenlose Versorgung bei Krankheit,
das Recht , auf zum Beispiel , 40 Stunden Arbeit im Monat.
Die 1. Pflicht des Staates ist , die Grundbedürfnisse , ohne Bürokratie-Wahn, für jeden bereit zu stellen.
Dafür sind die Steuern da.
Erst , wenn das alles erfüllt ist , kann von dort aus weiter gearbeitet werden.
Um höhere Lebensqualität zu erreichen
Was bewegt die Menschen, das ist vielleicht oft viel, zu viel oder auch zu wenig. Das Bewegen kann ja positiv sein, Veränderungen, man schafft dies und das, aber leider kann man trotz festen Willens und Engagement zu oft bestehende Rahmenbedingungen und Umstände nicht überwinden oder verändern. Man kann sehr gut und oft gelobt arbeiten, zur vollsten Zufriedenheit...., aber dann oder dazu, wird man schlecht entlohnt, kaum oder nicht wertgeschätzt, kann nur befristet immer wieder arbeiten, muss ständig Jobs suchen und finden, lebt in ständiger Unsicherheit und Unruhe. Und dann, immer nur befristet arbeiten, wie entwickeln sich die Arbeitsverhältnisse in der Zukunft, werden Berufe neu bewertet, höher vergütet, gerade in Pflege, Soziales, Weiterbildung, Kultur, Kunst, Freizeittätigkeiten, Umwelt, Natur? Und dann gibt es ja noch immer unterschiedliche Bezahlung und Renten für gleiche Arbeit Ost- West. Und das noch nach 25 Jahren deutscher Einheit. Gruß- Uwe
Da hat Vizekanzler Gabriel ja viel zu tun, um alle Ideen und Gedanken auszuwerten. ich bin für ein einheitliches Schulsystem in Deutschland, gleiche Schulabschlüsse in allen Bundesländern, mag das für Gabriel und andere ein Albtraum sein. Viele Menschen brauchen mehr Luft zum Atmen, weniger Stress hier und da, das ist gut erkannt. Und in der Pflege und soziales braucht man viel mehr gut bezahlte, mit Herz und Seele berufenen Menschen, von der Fachkraft bis zu den Helferberufen und Begleitern. Da hat die moderne Politik noch viel zu tun, was meint Gabriel überhaupt mit moderner Politik? Hat die Politik da zu viel noch mit sich selber zu tun, um modern zu werden? Gruß- Uwe