"Einfach mal etwas Nachhaltiges tun, anstatt nur darüber zu reden"
Ein fleischloser Tag in der Kantine, LED-Lampen statt Glühbirnen oder beim Einkauf von Kleidung auf biologisch angebaute Baumwolle achten – es sind viele kleine Dinge, die Nachhaltigkeit im Alltag ausmachen, nicht nur zur Europäischen Nachhaltigkeitswoche vom 30. Mai bis 5. Juni 2015. Was Nachhaltigkeit mit Lebensqualität zu tun hat, davon erzählt Max Schön, der Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung ist.
Quelle: Georg Lopata
Der Bericht zur Entwicklung der Nachhaltigkeits-Indikatoren des Statistischen Bundesamtes gibt mit Symbolen einen Überblick über verschiedene Nachhaltigkeitsthemen und deren Erfolge und Misserfolge in der Umsetzung: So scheint neben "Erneuerbare Energien" die Sonne, bei "Artenvielfalt" zieht ein Gewitter auf, "Ressourcenschonung" liegt in Wolken. Die leicht verständlichen Wettersymbole zeigen auf den ersten Blick den Stand der Entwicklung der Indikatoren an. Die Bundesregierung definiert die großen Themen der Nachhaltigkeit, es gibt jedoch auch viele kleine Dinge, die Bürgerinnen und Bürger im Alltag umsetzen können, um das Leben nachhaltiger zu gestalten – und damit einhergehend auch die Lebensqualität verbessern.
Gute Ernährung ist Lebensqualität – heute und morgen
"Nachhaltigkeit und gutes Leben hängen zusammen", sagt Max Schön, Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung. "Bei beiden geht es um Qualität und die Frage, wie ich mein Leben gestalten kann – jetzt und in der Zukunft." Ein Beispiel dafür ist Ernährung. Qualitativ hochwertige Lebensmittel, die nachhaltig angebaut wurden, machen nicht nur das Heute lebenswerter, sondern sind auch für die Landwirtschaft von morgen wichtig. "Wenn die Zahl der Weltbevölkerung steigt, werden wir entweder nicht mehr so üppig leben können wie heute – oder wir müssen lernen, unsere Ernährung anders zu gestalten, Böden für den Anbau von Lebensmitteln anders zu nutzen, aber auch die Tierhaltung verbessern", sagt Max Schön. "Das heißt nicht, dass wir alle von jetzt auf gleich vegetarisch leben müssen, aber es hilft, schon heute in der Kantine einen fleischlosen Tag pro Woche einzurichten oder zunehmend auf nachhaltig angebaute Lebensmittel zurückzugreifen."
Angehen statt abwarten
Anstatt nur nach großen Regelungen zu fragen, kann jeder Einzelne sich erst einmal selbst fragen, was er tun kann, um sein Leben lebenswerter und zugleich nachhaltiger zu gestalten. "Die Dinge, die man irgendwann tun kann, sollte man einfach sofort angehen", sagt Max Schön. "LEDs statt Glühbirnen einsetzen und nicht nur darüber nachdenken, sondern schon jetzt die neue, energiesparende Heizung einbauen zu lassen und nicht erst in fünf Jahren." Das ist sofort umweltfreundlicher und erspart Kosten - und zwar nicht nur dem eigenen Haushalt, sondern auch der Umwelt. Auch die Politik kann in dieser Hinsicht mit gutem Beispiel vorangehen: "Wie wäre es, wenn die Regierung selbst mit noch mehr oder ausschließlich Elektro-Autos fährt, anstatt nur Gipfel zum Thema E-Mobilität abzuhalten", gibt Max Schön zu bedenken. "Das ist nicht nur wie ein Praxistest, sondern auch ein deutliches Zeichen, dass es wirklich losgeht."
Auch bei globalen Themen wünscht sich der Unternehmer mehr Mut. "Jeder Mensch ist nur einer von sieben Milliarden – aber eben auch nicht weniger. Nachhaltigkeit findet bei jedem von uns genau dann statt, wenn er beginnt sein Verhalten zu ändern."
Kommentare: 9
Es ist so, einer meiner Söhne ist schwer behindert, einer ist einem Schwerbehinderten gleich gestellt, ich weiß also, wovon Sie, Hr. Reutter schreiben, einfach haben es Schwerbehinderte nicht. Aber in strukturschwachen ländlichen Regionen ist das noch schwieriger, wegen Arbeit, Weiterbildung, der Nutzung von Angeboten, man kommt da oft nicht hin, muss unbedingt selber mobil sein. Wir brauchen bei immer mehr Schwerbehinderten in dieser alternden Gesellschaft viel mehr Förderung von Reha, vielleicht sollte man auch Schon- Reha-Arbeitsplätze einführen, nicht in Geschützten Werkstätten, sondern gefördert in Firmen und bei normalen Arbeitgebern. Auch für länger Erkrankte könnte das wichtig sein, man kann bedingt mit ganz konkreten Einschränkungen ein paar Stunden oder gar länger arbeiten, fällt nicht so lange aus. Da müssen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft noch viele Hausaufgaben erledigen im Sinne der Schwerbehinderten oder längere Zeit erkrankten Menschen. Gruß- Uwe
Als Schwerbehinderter durch einen Mediainfarkt im Mediastromgebiet rechts, hat
man aber nicht viel zu lachen in Baden-Württemberg, dem so.gen. Ländle,wo
die Autoindustrie blüht,Meine Tochter studiert noch , mein Sohn hat gottseidank
einen technischen Beruf erlernt, aberr als Erwerbswinderungsrenter, kommt man
nur schwer durchs Leben. Ich wünschee mir von unserer Regierung und unseren
Politikern dass mehr Geld,in die deutschen Rehabilitationskliniken und Rehabilitationszentren investiert wird . Glauben Sie mir ich weiss von was ich spreche
ich würde gerne mal einen Staatsminister einladen, und durch ein REHA-Zentrum
führen Hochachtungsvoll IHR KLaus [Link oder persönliche Daten den Regeln entsprechend von der Redaktion entfernt]
Herr Geselle, ich kann da nur zustimmen, zu wenig eigentlich arbeitende und oft sehr gut verdienende Menschen zahlen nicht in die Solidargemneinschaft ein, bis vielleicht ein paar Steuern hat man sonst nichts oder wenig mit dem Sozialen System und Staat zu tun. Die wenigen Bürger, die mit ihrer Arbeit noch einzahlen und bezahlen für das Soziale System, die sind fast wirklich "ehrlich und arm zugleich" dran. Von oder "trotz Arbeit arm" kann da das Motto sein. In ein gerechtes Sozialsystem müssten dann schon alle Bürger entsprechend ihrer Möglichkeiten einzahlen dürfen und müssen, wir hätten dann viel mehr Spielraum für soziale Hilfen, Beratung oder auch Soziales- Pflege, man könnte das fortsetzen.
Aber wir wollen ja Vermögende und Reiche in diesem reichen Land nicht unnötig belasten, in eine Art zumindest moralische Pflicht nehmen. Dafür hat man ja den Rest des Volkes. Ich will da in Frieden, Demokratie und Freiheit endlich Gerechtigkeit haben. Gruß- Uwe