Familie und Arbeit in Waage
Junge Menschen sollten sich nicht mehr für Arbeit oder Familie entscheiden müssen. Beides sollte Hand in Hand gehen. Die neuen bzw. vorhandenen Kommunikationsmittel geben uns vielfältigste Möglichkeiten, die wir auch nutzen sollten und nicht mehr starr an der Anwesenheit von 8 bis 17 Uhr festhalten.
Das Leben außerhalb der Zentren sollte wieder attraktiv werden, z.B. durch den konsequenten Aufbau von Ganztagsbetreuung (-schulen) und medizinischem Angebot.
Der Wissenstransfer von Alt zu Jung sollte gefördert werden, damit wir Jungen mehr am Erfahrungsschatz der älteren Generation partizipieren können.
Das Rechtssystem sollte nicht mehr davon ausgehen, dass die Besserverdienenden in einer Partnerschaft männlich sind. Besserverdienende Frauen sollten auch in Elternzeit gehen können ohne ins finanzielle Abseits zugeraten, dann würden auch mehr Akademikerinnen Kinder bekommen. So sollte z.B. eine freiwillige Versicherung in der gesetzlichen KV möglich sein.
Kommentare: 4
Hallo, Frau Graw, wenn das so ist, dann sollten auch Sie Ihre gewählten Politiker und die zuständigen Fachministerinnen fordern, nicht in Ruhe lassen, denn Deutschland- unsere alternde Gesellschaft möchte ja auch Kinder haben von Akademikern und studierten Leuten, die im Beruf dann abgesichert sind und nicht in soziale Netze fallen. Wenn das so ist mit der privaten Krankenkasse, muss der Gesetzgeber wie so oft sinnvoll handeln, ja sogar Anreize schaffen, damit Besserverdienende auch zu Zeiten der Elternschaft nicht "arm" dran sind, mag jetzt komisch klingen. Das schreckt ja anscheinend nicht wenige eigentlich sehr gut und besser verdienende jüngere Menschen ab von einer Entscheidung auch für das Kind, für Kinder und das kann eigentlich von dieser alternden Gesellschaft in Schieflage nicht gewollt sein. Gruß- Uwe
Niemand sagt es wäre leicht die Verantwortung für Kinder zu übernehmen, ich weiß nicht, wie viele, gerade junge Menschen, auf die Idee kommen, das wäre eine Nebenbeschäftigung mit Dauerbespaßung durch Kaffeekränzchen und Plauderstündchen. Meine Erfahrung zeigt mir beide Seiten und ich empfinde Kindererziehung als wesentlich anspruchsvollere Aufgabe als den Job als z.B. Vorstandsassistentin. Das hängt wohl mit dem Verantwortungsgefühl zusammen, das auf der einen Seite allgegenwärtig und zukunftsorientiert ist und auf der anderen "nur" geschäftlich und fallbezogen und noch dazu hoch dotiert. Im Interesse der Kinder sollte man sich wirklich vor der Ehe entscheiden, ob man sich Kinder auch charakterlich leisten kann und nicht nur finanziell, das sind wir unserem Menschsein schuldig. Fortschritt hat auch etwas mit menschlicher Reife zu tun und ist ein zeitlicher Prozess, man sollte ihn nicht egoistisch nur für sich beanspruchen, ohne Rücksicht auf die eigenen Kinder und deren Entwicklung.
Ich möchte meine Aussage bzgl. der Krankenversicherung präzisieren:
Wenn man als sogenannte Besserverdienende privat krankenversichert ist, dann muss man während der Elternzeit den vollen Beitrag weiter zahlen. Das heißt man zahlt den Beitrag den man immer zahlt plus den Beitrag den der Arbeitgeber normalerweise zuschießt. Damit sind meist 80% des Elterngeldes ausgegeben. Wenn man dann noch Miete zahlt oder einen Kredit zu bedienen hat, bleibt zum Leben nicht mehr übrig. Und man hat zu diesem Zeitpunkt im Leben nicht unbedingt Rücklagen in der Höhe gebildet, die einem eine sorgenfreie Elternzeit garantieren. Schon gar nicht, wenn Frau die Hauptverdienerin ist. Ich selbst konnte aus diesem Grund keine Elternzeit nehmen und war gezwungen nach acht Wochen Mutterschutz wieder Vollzeit arbeiten zu gehen. Erst war ich die böse Akademikerin, die keine Kinder bekommt und danach, die Rabenmutter, die karrieregeil ist.