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"Meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt"

Jan-Lukas Wein ist Schüler des Eichendorff-Gymnasiums in Koblenz. Er hat an einem Dialog mit Bundesumweltministerin Hendricks teilgenommen. Heute, knapp ein Jahr später, erzählt er uns, welchen Eindruck dieser Dialog bei ihm hinterlassen hat.

Veröffentlicht:20.06.2016 Kommentare: 3

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Im Sommer vergangenen Jahres diskutierte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in Koblenz mit 70 Schülerinnen und Schülern des Eichendorff- und des Hilda-Gymnasiums über deren Vorstellungen von Lebensqualität. Heute fragen wir einen der Schüler, Herrn Jan Lukas Wein, welche Eindrücke der Dialog bei ihm hinterlassen hat.

Herr Wein, hat die Veranstaltungen Ihre Erwartungen erfüllt? Was hat Ihnen gefallen, was nicht?

Meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Gut gefallen hat mir die Fish-Bowl-artige Diskussion, durch die es keine Distanz zwischen Schülern und Politikern gab, so dass zwar Respekt, aber keine Angst entstanden ist. Es waren Experten für alle politischen Ebenen anwesend – Bund, Land und Stadt – wodurch alle Fragen kompetent beantwortet werden konnten. In dem weitgefassten Themenfeld gab es viel Diskussionsstoff, aber leider wenig Zeit. Das ist zwar verständlich, war aber dennoch schade.


Während des Dialogs konnten Sie auch Fragen per Smartphone einbringen. Haben Sie davon Gebrauch gemacht? Fanden Sie das gut? Hat die Ministerin Ihre Fragen und Themen ausreichend beantwortet?

Viele Mitschüler und auch ich haben die Möglichkeiten genutzt, Fragen per Smartphone in die Diskussion einzubringen. Im Grunde genommen eine gute Idee, allerdings wurden diese Fragen nur selten in Diskussion eingebunden.
Die Ministerin hat sehr gute, zufriedenstellende Antworten gegeben. Sie hat ihren eigenen Standpunkt deutlich gemacht. Sehr gut fand ich auch, dass sie auch Meinungen, die im Konflikt mit denen des Koalitionspartners stehen, ausgesprochen und klar gemacht hat.

Haben Sie den Dialog im Unterricht noch einmal thematisiert oder nachbereitet? Wenn ja, auf welche Weise?

In der Unterrichtsstunde danach haben wir den Dialog evaluiert: positive und negative Aspekte angesprochen, sind kurz aufs Inhaltliche und unsere Standpunkte eingegangen und haben die Einbringung unseres Kurses in die Diskussion besprochen.


Verfolgen Sie die Arbeit und die Themen der Bundesumweltministerin jetzt mehr oder aus einem anderen Blickwinkel als vorher?

Umweltpolitik liegt für mich jetzt nicht mehr ganz so im Verborgenen wie vorher. Ich bekomme mehr davon mit, da ich mehr auf Beiträge zur Umweltpolitik achte. Umweltpolitik zählt aber dennoch nicht zu meinen Lieblingspolitikfeldern.

Welche Eindrücke von dem Dialog sind Ihnen geblieben?

Der Dialog hat bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen. Er hat gezeigt, dass die Politik nicht so weit vom Volk distanziert ist, wie man glaubt. Politiker und Regierung gehen sehr wohl auf Ängste und Sorgen der Bevölkerung ein, was populistische Parteien und deren Argumente entkräftet.


Was ist für Sie persönlich gutes Leben?

Sicherheit ist mir wichtig, aber auch Toleranz und Akzeptanz, z.B. im Hinblick auf Flüchtlinge. Gerade in dem Bereich würde ich mir mehr Solidarität unter den EU-Staaten wünschen. Gut finde ich, dass Politik und Bevölkerung in Deutschland eng verknüpft sind, denn jeder hat eine Stimme in Deutschland. Auch ein breites Bildungsangebot und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind mir persönlich wichtig.


Und was bedeutet für Sie Lebensqualität in Deutschland?

Lebensqualität in Deutschland bedeutet für mich Freiheiten in allerlei Hinsicht, Freizeit- und Bildungsmöglichkeiten, Gerechtigkeit und Toleranz, Gleichheit, politische Teilhabe, sowie Freundschaften und Dialog.

Kommentare: 3

  • Sicherheit ist mir wichtig, aber auch Toleranz und Akzeptanz, z.B. im Hinblick auf Flüchtlinge.


    Das wird in diesen Zeiten in Anbetracht steigender Gefahr durch terroristische Anschläge und steigenden Zahlen von nicht immer gut angenommenen Schutzsuchenden un Deutschland immer wichtiger.

    Gut dass der Bub das erkannt hat.

  • Heute ist ein großartiger Tag!

    Was der 4. Juli 1776 für die USA, ist der 23.06.2016 für Großbritannien: ein Independence Day – ein Unabhängigkeitstag! Bravo! Hier zeigt sich, was eine wahre Demokratie ist – und wie weit wir uns davon entfernt haben. Aber, es gibt immer eine Alternative.

    Schon Churchill sagte: Wenn die Briten die Wahl haben zwischen dem Kontinent und dem offenen Meer – sie wählten immer die offene See.

    Und das "Beben an den Börsen"? Ist lediglich das Jammern der Spielkasinobetreiber! Aber wen interessiert, dass die Mafia jammert?

  • "Sicherheit ist mir wichtig, aber auch Toleranz und Akzeptanz, z.B. im Hinblick auf Flüchtlinge."

    Ein Widerspruch in sich - aber in 30 Jahren hat der Bub das auch begriffen und fragt sich dann: Wieso haben wir uns so überrollen lassen und diese Invasion hingenommen?