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"Sicherheit in der Informationstechnik betrifft jeden"

Hanna Dickmann arbeitet beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Im Interview erklärt Sie, wie das BSI die Sicherheit und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger schützt.

Veröffentlicht:29.09.2015 Kommentare: 3

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Das BSI beschäftigt sich mit Themen, die viele Bürger gar nicht direkt betreffen. Oder etwa doch?
Ganz im Gegenteil. Sicherheit in der Informationstechnik mag sperrig klingen, betrifft aber jeden Bürger, der das Internet nutzt – ganz egal ob zum Surfen, zur Kommunikation oder zum Einkaufen, egal ob mit dem Smartphone oder dem PC zuhause. Das BSI schützt die IT-Systeme des Bundes und berät die Bundesverwaltung zur IT-Sicherheit. Ebenso ist es unsere Aufgabe, Bürger zu den Themen IT- und Internetsicherheit zu informieren und sie auf mögliche Gefahren hinzuweisen.

Was unternimmt das BSI, um die Lebensqualität des Einzelnen zu verbessern?
Wir machen vieles in ganz unterschiedlichen Bereichen. Mit unserem Service Bürger-CERT informieren wir Bürgerinnen und Bürger per E-Mail über aktuelle Sicherheitslücken oder Updates bei gängiger Software sowie über Schadsoftware und Betrugsversuche, die im Umlauf sind. Außerdem hat das BSI den neuen Personalausweis mit entwickelt. Er gibt Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich unter anderem bei Behörden online auszuweisen. So bleiben ihnen die oftmals zeitaufwendigen Wege ins Amt erspart. Etwas weniger sichtbar, aber ebenfalls sehr wichtig für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, ist der Schutz kritischer Infrastrukturen wie etwa der Stromnetze vor den Angriffen von Hackern. Auch hier ist das BSI im Rahmen des neuen IT-Sicherheitsgesetzes maßgeblich beteiligt.

So sehr uns moderne Informationstechnik hilft, sind manche Bürger auch verunsichert. Überwiegen die Gefahren inzwischen die Vorteile?
Es gibt viele Gefahren, das stimmt und dessen muss man sich bewusst sein. Aber genauso gibt es viele einfache Maßnahmen, mit denen sich Bürger effektiv gegen diese Gefahren schützen können. Das BSI hat dafür eigens die Webseite www.bsi-fuer-buerger.de eingerichtet, auf der viele nützliche Hinweise und Tipps zu finden sind, beispielsweise zum sicheren Surfen oder zur sicheren Nutzung von sozialen Netzwerken oder Cloud-Diensten. Wer diese Tipps und Hinweise befolgt, kann die Vorteile moderner Informationstechnik für sich nutzen.

Welche Themen werden Ihrer Meinung nach die wichtigsten IT-Sicherheitsthemen der Zukunft sein?
In den nächsten Jahren wird die Vernetzung aller Lebensbereiche immer weiter zunehmen. Je mehr Gegenstände und Geräte vernetzt sind, desto mehr stellt sich die Frage nach der Sicherheit der Daten.

Was ist für Sie ganz persönlich Lebensqualität?
Zu mehr Lebensqualität tragen vor allem die Dinge bei, die für uns in Deutschland so selbstverständlich sind, dass wir selten über sie nachdenken. Etwa eine flächendeckende medizinische Versorgung, ein funktionierendes Bildungssystem, eine beständige Versorgung mit Strom und Wasser oder die ausreichende Verfügbarkeit von Lebensmitteln. Es gibt auch da immer Dinge, die verbessert werden können, aber für mich ist gerade diese stabile Grundlage viel wert.

Kommentare: 3

  • Da gebe ich Ihnen Recht, der Aufbau der Wirklichkeit inkludiert alle Menschen, das tut die Realität meist nicht.

  • Dem unteren Beitrag stimme ich mit der kleinen Einschränkung zu, dass das Reale Leben nicht auf der Straße abspielt, sondern in den Köpfen derer die sich dort begegnen. Mit dem Konsens wird dann auch eine gemeinsam Realität möglich. Der Konsens bedient sich der Virtualität, also der Vermöglichung mit Hilfe der Gedanken. Gedanken und Virtualität haben die Gemeinsamkeit der realen Existenz. Beide können Realitäten überhaupt erst wirksam werden lassen.

    In diesem Zusammenhang wären gezielte Manipulationen wie Schadsoftware in Rechnersystemen zu behandeln. Der User sollte die Möglichkeit haben sich vor solchen zu schützen.

    Möglichkeit: Alle gesellschaftlich relevanten Netzwerke, Communities, Web 2.0 Tools ab vielleicht einer Usergröße von 100.000 sollten eine Schnittstelle für ein Datenscan, Verschlüsselungstool. Ein- oder Ausschalter, ermöglichen. (Zwangsauflage) Letzteres würde die Nutzung mitunter kostenpflichtig machen.

  • Wenn wir die virtuellen Vernetzungsmöglichkeiten dafür einsetzen würden, die reale Welt so abzubilden, dass sie nachvollziehbar die Gegenwart widerspiegelt, dann könnten fast alle Menschen problemlos leben. Leider verlieren wir immer mehr unserer realen Kompetenzen an die virtuellen Anforderungen und lassen dabei außer Acht, dass sich das echte Leben auf der Straße abspielt und nicht in einem virtuellen Raum, der kaum Widerstand bietet und Kompetenzen nur in dem Rahmen fordert, den wir selbst gewillt sind zuzulassen. Persönliche Kontakte stellen für mich auch im virtuellen Raum die Basis dar, die heute fehlt, denn ich will wissen mit wem ich es zu tun habe und auf wen ich mich einlasse, gerade wenn es um den Austausch persönlicher Daten geht. Wir müssen uns beim Umgang mit der virtuellen Annonymität so schützen, dass eine Rechtsgrundlage geschaffen wird, die in der Realität auch ihre Gültigkeit findet. Kein Mensch darf mit Hilfe des Internet ungestraft manipulieren können.