Zufriedene Mütter und aktive Väter für positive kindliche Entwicklung
Das Wohlergehen von Kindern ist seit Jahren ein zentrales Ziel von Familienpolitik. Nun rückt die Familie insgesamt stärker in den Fokus. Mit dem Konzept "Familiäres Wohlergehen" sind die Grundlagen dafür gelegt.
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Die Familienpolitik befasst sich seit einigen Jahren verstärkt mit dem Wohlergehen von Kindern als ein zentrales familienpolitisches Ziel. Im Rahmen der Gesamtevaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen wurde in zwei Studien daher auch das Wohlergehen von Kindern in den Blick genommen.
Erstmals wurden altersspezifische Indikatoren entwickelt, mit denen kindliches Wohlergehen gemessen werden konnte – als Gradmesser dafür, sich gut zu entwickeln und Chancen im Leben ergreifen zu können.
Zufriedenheit von Müttern beeinflusst das Wohlergehen der Kinder
Nachgewiesen werden konnten auch die positiven Wirkungen von öffentlich geförderter Kinderbetreuung und es zeigte sich, dass es für das Wohlergehen und Entwicklung von Kindern entscheidend ist, ob ihre Eltern ökonomische Belastungen erleben oder nicht. Gezeigt hat sich auch, dass weniger die Familienform in der Kinder aufwachsen, maßgeblichen Einfluss auf ihr Wohlergehen hat, wohl aber die Lebenszufriedenheit von Müttern. Und zufriedenere Mütter gibt es dort, wo Väter sich auch in der Kinderbetreuung engagieren. Ein aktiver Vater und eine zufriedene Mutter stärken dabei die kindliche Entwicklung.
Das Dossier erweitert nun die individuelle Perspektive auf das Wohlergehen und nimmt die Familie insgesamt in den Blick. Auf bestehenden Konzepten und Erkenntnissen aufbauend entwickeln die Autorinnen und Autoren ein Konzept des Wohlergehens, das erstmals auch die gemeinsamen Ressourcen der Familie berücksichtigt.
Wohlergehen von Familien ist das Ergebnis vieler Einzelfaktoren
Für das Wohlergehen bedeutsame Dimensionen wie beispielweise Erwerbstätigkeit zeigen durch ihre Wechselwirkungen nämlich Effekte auf alle Familienmitglieder. Ein Beispiel: Wenn Mütter weniger Stunden arbeiten als sie es sich eigentlich wünschen, kann sich dies nicht nur negativ auf ihre eigene Lebenszufriedenheit auswirken, sondern auch auf die des Partners und auf die Kinder.
Wohlergehen von Familien ist das Ergebnis von individuellen und gemeinsamen, materiellen und immateriellen Ressourcen und von subjektiven Bewertungen der Lebenssituation. Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung und Betreuung aber auch Wohnsituation, Gesundheit sowie soziale Beziehungen und Zufriedenheit sind Dimensionen, die für das familiäre Wohlergehen von Bedeutung sind.
Mit dem Konzept "Familiäres Wohlergehen" werden Grundlagen dafür gelegt, Mütter, Väter und Kinder in ihren Wünschen und Bedarfen gemeinsam zu betrachten und Politik näher an der Lebenswirklichkeit von Familien auszurichten.
Kommentare: 7
Ich habe meinen Söhnen auch erklären müssen und habe es offen getan, warum Mama und Papa arbeiten gehen, sogar pendeln müssen, dass man Arbeit achten muss, Arbeit leider vor Ort für uns nicht mehr da war, aber unsere Kinder uns dabei helfen müssen, alles zu schaffen, auch sie haben eine wichtige Position in unserer Familie- eigentlich die wichtigste. Oft habe ich mich gefragt, kann ich mir und vor allem den Kindern das zumuten, aber es gab keine andere Lösung, wenn man arbeiten musste- wollte. Ich war auch immer mal ohne Job, gut für die Kinder, Zeit für Kinder. Ja, ich und meine Frau haben das unseren Söhnen erklärt, aber sich nicht gerechtfertigt, sondern wir tun das für UNS ALLE hier in der Familie. Wir haben auch die Zeit, die wir hatten dann für unsere Kinder, mit ihnen aktiv verbracht und genutzt. Wir als Eltern haben uns nicht dafür geschämt, dass wir beide arbeiten und trotzdem am Monatsende nicht viel übrig bleibt. Allein die Mobilität für Job und Jobsuche ist teuer. Gruß- Uwe
Ein Unterpunkt hier könnte sein, wenn Mütter und Väter getrennt sind, geschieden sind, getrennt leben und neue Partner an die Stelle der "biologischen Erzeuger" treten. Diese Tendenz nimmt ja zu, Kinder lieben oft die "biologischen Erzeuger Mutter und Vater", aber die können und wollen nicht mehr miteinander leben. Also können da viele Risse die Kinder belasten, man hat Vater, dann den neuen Partner der Mutter oder auch umgekehrt, die Mutter und die neue Partnerin des Vaters. Somit leben dann oft zusammen gewürfelte Teile ehemaliger Familien zusammen, auch Kinder müssen mit plötzlich anderen "neuen Geschwistern" auskommen, zusammen finden und zusammen leben. Und das soll alles klappen, da kommt eine Überraschung nicht selten alleine, man muss da im Zusammenleben der "NEUEN" Partnerschaft und Familie viel improvisieren und organisieren, schnelles NEUES Vertrauen zu DEM und DER ist da wichtig. Kinder haben da viel zu ertragen, zu erdulden und zu verkraften. Gruß- Uwe
Zufriedenheit ist ganz zentral bedingt durch die Möglichkeit selbständig zu Gestalten und damit die eigenen Wünsche und Vorstellungen einzubringen. Deshalb wäre aus meiner Sicht eine ganz zentrale Bedingung für Zufriedenheit von Familien, dass diese eine zusätzliche Gestaltungsmöglichkeit für ihre Kinder dadurch erhalten, dass ein Wahlrecht für Kinder jeden Alters eingeführt wird. Eltern haben durch ihr Sorgerecht und ihre Sorgepflicht vollumfänglich die Vertretung der Interessen ihrer Kinder auferlegt aber auch die Berechtiung, die Interessen ihrer Kinder zu vertreten. Das Wahlrecht für Kinder wäre also in aller Regel durch die sorgeberechtigten Eltern auszuüben, ab eine Alter von 14 unter Einbeziehung der Jugendlichen, ab einem Alter von 16 Jahren unabhängig von den Eltern. Mit dieser zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeit wäre eine sehr viel höhere politische Wirksamkeit von Familien sichergestellt und eine Ausrichtung von Politik an den Interessen der zukünfigen Generation gesichert.