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MeinungVeroeffentlicht 19.08.2015 um 13:00 Uhr MeinungAutor von Gabriel MeinungKommentar 1

Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?

Verständnis für kranke Menschen, nicht in Schubladen landen, nicht im System versinken

Mir ist wichtig im Leben, dass es mir und den Personen gut geht, die mir nahe stehen. Dass ich in jeder Situation helfen kann, dass ich auch in schwierigen Situationen einen "Ausweg" finde und am Ende doch behaupten kann "ich" oder "wir können stolz auf uns sein."
Kurz gesagt: Das schlichte Gefühl sein Leben bestreiten zu können.

Eine Farce, wenn man langfristig, chronisch oder psychisch krank ist und als Folge darauf die finanziellen Mittel und oder die Wettbewerbsfähigkeit fehlen.
Und wehe dem, wer Hilfe braucht.
Hier wird in Deutschland ein Unterschied gemacht. Man ist kein "normaler" Bürger mehr. Man steht weit darunter. Man versinkt in Ämtern, um deren Hilfe man bittet. Verzweifelt immer wieder. Oft wird einem nicht geglaubt. In der Bitterkeit die sich nach Jahren bildet, fragt man sich recht oft, ob man bewusst vergessen wird.

In diesem Bereich sind wir der Wildnis nicht verschieden. Die kranken und schwachen haben kein Recht auf ein "gutes Leben in Deutschland."

Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?

Akzeptanz, Toleranz und Hilfe für Menschen die seit Jahr und Tag da sind

In Bezug auf meine vorhergegange Schrift muss ich sagen, dass ich nicht weiß was Lebensqualität in Deutschland für mich sein soll.
Im Kontext wäre Lebensqualität für mich einmal, einen verdammten halben Monat im voraus zu wissen, dass meine Belange geklärt sind. Ich fordere nicht einmal Job, Haus, Geld, Gesundheit, usw.

Davon ab. Wie wäre mein Leben oder das gleichgesinnter lebenswerter? Wenn man nicht das Gefühl hätte, dass man ein Verbrecher ist. Wenn man nicht in die Position gedrängt wird, eine Last für die Gesellschaft zu sein. Wenn man trotz Einschränkung mit einer sinnvollen Arbeit seinen Lebensunterhalt verdienen könnte.

Gesellschaft, Ämter, Arbeitsmarkt und Politik haben bewirkt, dass ich mich selbst hasse, weil ich krank bin. So geht es auch anderen. Ich bekomme das Gefühl vermittelt, dass mir nichts an Lebensqualität zusteht, solange ich mich nicht der Norm anpassen kann. Was nicht funktioniert, solange man krank ist, sei es psychisch oder körperlich.

Kommentare: 1

  • Vielen Dank für Ihren Beitrag.
    Ich sehe es auch so.

    Kranke sind in dieser Gesellschaft nur insofern etwas wert, als (und so lange wie) sie Krankenhäusern oder Ärzten oder der Pharma Einnahmen bescheren.

    Aber ansonsten ist man als Kranker oder schwacher Mensch wertlos in dieser Gesellschaft. Man wird ausgeblendet. Ist kein "vorgesehener" Fall.

    Dabei kann es wirklich jeden treffen.

    Und zwar schneller als man denkt.