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MeinungVeroeffentlicht 24.05.2015 um 14:19 Uhr MeinungAutor von PolitikstudentDE MeinungKommentar 3

Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?

Möglichkeit effektiver Teilhabe am politischen Leben außerhalb von Parteizugehörigkeit

Die überwältigende Mehrheit der Deutschen ist nicht Mitglied einer politischen Partei. Und es ist gut, dass die Mitgliedschaft kein Zwang ist.
Die Möglichkeiten effektiver Teilhabe an politischen Entscheidungen ist aber bis auf einige wenige Momente sehr beschränkt. Ab und zu wählen wir auf kommunaler, auf Landes-, auf Bundes- und auf EU-Ebene, haben selten die Möglichkeit an Bürgerentscheiden teilzunehmen oder wissen in den meinsten Fällen gar nicht, welche Möglichkeiten uns als Bürger überhaupt zur Verfügung stehen, uns politisch zu beteiligen. Gefühlt wird die Stimme nicht gehört.
Es ist keine leichte Aufgabe, in immer komplexer werdenen Gesellschaften die Möglichkeit für den demokratischen Bürger zur Verfügung zu stellen, seine Stimme hörbar zu machen. Dennoch, es ist eine dringende Notwendigkeit, wenn nicht sogar Pflicht einer Demokratie, ihre Bürger immer wieder zur Teilhabe zu ermutigen und ihr auch direktere, nähere Instrumente zur Verfügung zu stellen, sich zu investieren.

Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?

Unsere Struktur des öffentlichen Raumes ist ein Segen und sucht ihres Gleichen

Wir leben in einem Land, dessen Struktur und Organisation des öffentlichen Raumes wirklich etwas Besonderes ist. Ja, es gibt sie, die Bereiche, die besser laufen könnten und die Ecken, aus denen der Schmutz gekehrt werden muss. Und vielleicht ist es auch nicht mehr so ordentlich wie noch vor ein paar Jahren. Und trotzdem höre ich es immer wieder von Deutschen und Gästen aus anderen Ländern, dass sie gerne kommen, weil hier "alles so sauber und ordentlich ist und so gut funktioniert!" Das tut es. Und ich möchte, dass es so bleibt. Dafür bin ich bereit, etwas zu tun.
Ich lebe gerne hier und möchte, dass es auch so bleibt.

Kommentare: 3

  • Was zählt Otto Notmalbürger zwischen den Wahltagen, wir kann er oder sie Einfluss auf wichtige politische Entscheidungen nehmen? Wie kann man mit seinen Politikern ins Gespräch kommen und auch seine Meinung deutlich und klar rüberbringen? Hier fehlen eben sehr oft die Dialogmöglichkeiten, werden zu wenig angeboten, die Sprechstunden der Politiker reichen da nicht aus. Bürger können ja ihre Stimme deutlicher zur Geltung bringen, wenn sie sich zusammen tun, in Vereinen, Verbänden, in Interessengruppen oder man besucht einfach öffentliche Veranstaltungen der Politiker und Parteien und meldet sich da zu Wort. Dazu muss man als mündiger Bürger aber Mut und Interesse haben und zeigen. Leider gibt es in Deutschland keine Volksentscheidungen oder Volksbefragungen, im Grundgesetz ist da nichts vorgesehen. Die Bürger sollten von der Politik mehr einbezogen und befragt werden, das fehlte und fehlt in diesem Land. Dieser Bürgerdialog mag ja ein Neubeginn sein. Gruß- Uwe

  • Es stimmt, auch ich möchte bei politischen Entscheidungen häufiger beteiligt werden. Aber warum nur werden keine Möglichkeiten für die Bürger geschaffen ? Warum möchte Politik die Stimmen der Bürger nicht direkt und häufiger hören ?

    Es stimmt auch, dass "die Struktur unseres öffentlichen Raumes" eine gute Leistung ist, aber diese Struktur hat sich seit Jahrzehnten nicht wesentlich verändert und wird leider nicht an die komplexer werdenden Anforderungen angepasst. Die öffentliche Verwaltung funktioniert zunehmend schlechter. Trotzdem: Im Vergleich mit irgendwelchen Bananenrepubliken stehen wir immer noch gut da. Aber wir könnten uns ja auch mal mit Skandinavien vergleichen, denn ich glaube, da wird einiges besser gemacht.

    Und noch etwas: Für "die Ecken, aus denen der Schmutz gekehrt werden muss" gibt es das Wort Korruption.

  • Kommen Sie bitte in die ehemals gutsituierten Wohngegenden im Ruhrgebiet, weitab der Einkaufsmeilen:
    Marode Straßen wie seinerzeit in Bautzen, Müllhalden an nahezu jeder Autobahnausfahrt. Silvesterraketen noch im September, und im Neuen Jahr kommen frische dazu.
    Jeden Sonntag abgerissene Müllbehälter unter Bushaltestellen, der Inhalt wahllos verteilt.
    Seit Joachim Gauck seinerzeit das Ruhrgebiet besuchte, tut sich nun endlich etwas...#
    Von der "ewigen Baustelle" A40 ganz zu schweigen.
    Dennoch- ich lebe gern hier, denn ich habe keine andere Wahl-bin zu alt zum auswandern.