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MeinungVeroeffentlicht
21.05.2015 um 19:45 Uhr
MeinungAutor
von kleine-dame
MeinungKommentar
Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?
Die freie Wahl des Geburtsortes und eine selbstbestimmte Geburt meines Kindes!
Mir ist für mich und alle anderen Frauen, die in diesem Land leben, enorm wichtig, dass es möglich bleibt eine Geburt so natürlich und selbstbestimmt erleben zu dürfen, wie Frau es für sich und das ungeborene Kind wünscht. Ich wünsche mir, dass eine Geburt in einer hochtechnisierten und von Interventionen geprägten Entbindungsstation in einem Krankenhaus nicht zu einer zwingenden Notwendigkeit wird, nur weil es sich Hebammen in unserem Land nicht mehr leisten können, ihren Beruf auszuüben und ständig von den gesetzlichen Krankenkassen geschnitten und in ihrer Arbeit eingeschränkt werden.
Ich möchte es weiterhin nicht akzeptieren, dass so natürliche Prozesse wie die Schwangerschaft, die Geburt und das Wochenbett dermaßen pathologisiert werden, sodass die Geburtshilfe in Deutschland im EU-weiten Vergleich absurde Rückschritte macht. Die schwindelerregende Kaiserschnittrate, wonach jedes 3. Kind auf diese weit risikoreichere Weise das Licht der Welt erblickt, verdeutlicht dies.
Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?
Die persönliche Freiheit leben zu können
Wenn man Deutschland mit anderen Ländern weltweit vergleicht, stehen wir sehr gut da. Wenn wir Deutschland mit anderen Mitgliedern der EU vergleichen, zumindest noch gut. Wir können stolz sein auf unsere Wirtschaft, auf Exporte und Innovationen und dergleichen. Ebenso auf das Bürgerrecht der freien Meinungsäußerung und Pressefreiheit, das bei uns für meine Verständnisse konsequenter umgesetzt wird als in den meisten Ländern.
Ich persönlich fühle mich in den meisten Bereichen meines Lebens nicht eingeschränkt und in meiner Freiheit bestärkt, wenn es um meine Zukunft geht.
Was mich leider in Deutschland noch stört, ist die, vor allem im Vergleich mit Skandinavien, Holland und der Schweiz, eher rückständige Familien- und vor allem Gesundheitspolitik. Der Zustand in deutschen Krankenhäusern mit Personalmangel, Fallpauschalen, Überlastung des Personals, sowie vor allem die oben von mir beanstandete Geburtshilfe und Hebammensituation müssen sich unbedingt verbessern.
Kommentare: 2
Weiter zum Gesundheitswesen, wir können zumindest in ländlichen Räumen nicht frei wählen, weder unseren Hausarzt noch die Fachärzte, man muss froh sein, dass man noch einen Hausarzt findet, der einen aufnimmt oder ein Facharzt sich findet mit nicht so langen Wartezeiten. Auf dem Papier ist ja alles klar, angeblich alles gesichert, aber in der Wirklichkeit sieht es anders aus, vor allem in strukturschwachen ländlichen Räumen. Mit Psychologen sieht es ähnlich aus, hier fehlt auch viel Angebot, man kann damit nicht zufrieden und glücklich sein. Ich fühle mich nicht wohl in dieser Lage, die Hausärzte und Fachärzte haben nur wenig Zeit für mich, alles schnell, man macht nur das Nötigste, wofür die Kassen dann auch sicher zahlen, vieles passiert da herzlos und nicht gerade patientenfreundlich. Deutschland ist ja ein reiches Land, aber im Gesundheitswesen muss sich da viel ändern. Man sollte Krankenhäuser mehr in die ambulante Versorgung einbeziehen, da sind doch noch Ärzte. Gruß- Uwe
Kinder und damit Geburten sind wichtig, aber schlimm ist, dass u.a. die Hebammen immer weniger werden, viele durch neue Versicherungsvorschriften und zu hohe Kosten diesen wichtigen Beruf aufgeben müssen oder den Beruf nicht mehr erlernen oder ausführen wollen. Die Politik und Gesetzgebung sollte u.a. diesen Beruf und dessen Ausübung zumindest finanziell wieder leichter machen.
Für mich auch schlimm, Frauen werden durch Beruf- Karriere und manche Arbeitgeber dazu überredet oder gedrängt, ihren Kinderwunsch erst viel später zu realisieren, werden dafür auch finanziell und mit Versprechungen gelockt. Das ist für eine menschliche Gesellschaft mehr als unfair, so muss man sich nicht wundern, wenn das Kinder bekommen immer mehr genau bestimmt wird und der "Kaiserschnitt" bei Geburten leider zu oft normal wird. Es wird immer mehr alles dem Beruf, der Karriere unterworfen.