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MeinungVeroeffentlicht
20.05.2015 um 16:21 Uhr
MeinungAutor
von Dirk Gleitsmann
MeinungKommentar
Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?
Sinn
Ja, zu allererst stehen Gesundheit und Wohlergehen der Familie - das ist wohl sehr natürlich. Was mich derzeit sehr aufbringt, ist die Ungerechtigkeit in Bezug auf Wirtschafts- und Finanzstraftaten. Händler der Deutschen Bank (nicht exklusiv aber vorn dabei) manipulieren den Markt (Euribor, Libor) - effektiv ist das Betrug, Raub - und es wird niemand strafrechtlich dafür belangt. Die Geldstrafe, die freilich die Deutsche Bank zahlt, zahlt nicht der Straftäter, sondern der Aktionär. Gerade wieder werden in London (wir leben ja auch nebenbei in Europa und hier wäre mal Europa gestalten nicht nur Populismus) ausgewählte Banker mehr als 10 Stunden vor dem Markt über eine Maßnahme der EZB informiert, die signifikant den Eurokurs beeinflusst - das ist nichts anderes als Insiderhandel.
Die Beute der Finanzindustrie fehlt anderswo für die Ausstattung von Schulen, Krankenhäusern oder Kultureinrichtungen mit Personal und Material.
Genau das macht es schwer, sich wohl zu fühlen in Deutschland.
Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?
Recht auf körperliche Unversehrtheit
Lebensqualität ist vor allem Gesundheit. Jeder der einmal schwer kranke Angehörige oder Freunde auf ihrem Weg begleiten durfte, kann das nachvollziehen.
Eigentlich sollte es normal sein, dass menschliches Wirtschaften derart reguliert wird, dass langfristig der Lebensraum, in dem wir alle unser Dasein fristen, erhalten bleibt. Konkret würde ich mir z.B. wünschen, dass ein Pflanzenschutzmittelhersteller (welch krude Wortschöpfung) zur Zulassung seiner Produkte eine UNABHÄNGIGE Bewertung derselben in Bezug auf Auswirkungen auf Flora, Fauna und Mensch beibringen muss. Jeder noch so kleine Zweifel sollte die Zulassung aussetzen bis die Unbedenklichkeit bewiesen ist. Derzeit reicht nicht mal das Krebsregister um einmal zugelassene Pestizide (Glyphosat, Neonikotinoide) wieder vom Markt zu bekommen.
Ich habe Kinder und möchte denen eigentlich eine lebenswerte Welt hinterlassen. Das ist Lebensqualität. Derzeit sieht es hier finster aus.
Kommentare: 6
Ich habe Berichte gesehen, die nachweislichen Erfolg durch sinnvolles Anpflanzen von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen mit ihren natürlichen Schädlingsbekämpfern bringen. Diese Berichte sollten als Pflichtprogramm der Regenten auferlegt werden, denn sie zeigen, dass produzierte Schutzmaßnahmen erst aus provozierter Lebenshaltung entstehen und nur politisch reguliert werden können. Ein Markt ist dann sinnvoll aufgebaut, wenn er durch menschliches Potenzial das bietet, was einer gerechten Anteilnahme entspricht und nicht dem Wohlwollen der Anteilseigner unterliegt. Es scheint manchmal so, als wollten die Staaten den Markt unter sich aufteilen, um daraus das Geld zu schöpfen, das dann nach den eigenen Gesichtspunkten ihrer politischen Denkweise eingesetzt werden soll. Das hat nichts, aber auch gar nichts mit einer demokratischen Entwicklung zu tun und sollte schleunigst in Bahnen gelenkt werden, die dem gerecht werden, was dem Menschen würdig ist und seinem Entwicklungsstand entspricht.
Wichtig ist ja neben Frieden und Gesundheit, dass Menschen eine faire Zukunftsperspektive haben, nicht nur immer als Kostenfaktor oder als Nummer behandelt und gesehen werden. Immer mehr wird der Mensch ja zum gläsernen Menschen und fast alles, was dem Menschen gut tut, wird aus Kosten- oder Geldgründen reduziert und gestrichen.
Es gibt so viel jährlich verschwendete öffentliche Gelder oder ÖPP- Vorhaben, diese Milliarden Euros könnten wirklich für den Normalbürger dienlicher eingesetzt werden, auch für die Energiewende.
Diese Gesellschaft muss mehr für Arbeit vor Ort tun, zumindest für Arbeit in der Region, da ja wir Pendler auch die Umwelt belasten, was ich zumindest nicht will. Das Pendeln ist auch für die Pendler ungesund, denn so verlängert sich der Arbeitstag erheblich. Eine globalisierende Wirtschaft dient also nicht der Umwelt, der Natur und uns Menschen. Hier muss die Politik und Regierung auch umdenken, neue Zeichen setzen. Gruß- Uwe
@ UwE
Ich auch :-). Nur hatte ich mehr Glück - mehr ist es sicher nicht. Ich habe nach der Wende studiert und letztlich auch noch einen brauchbaren Job nahe meiner Südbrandenburgischen Heimat gefunden.
Auch ich war zeitweise mit dem Heer von Pendlern auf der A9 unterwegs - welch ein Irrsinn - welche Verschwendung von Zeit und Ressourcen. Viele Freunde von mir haben nie in Ihrem Arbeitsleben einen unbefristeten Arbeitsvertrag gesehen - die meisten davon in öffentlichen oder öffentlich geförderten Einrichtungen wie z.B. Universitäten.
Letztlich ist es gerade das, was mich so maßlos ärgert. Die Unsummen an öffentlichen Geldern, die die Nichtregulierung und -sanktionierung des Finanzwesens kosten, führen am Ende dazu, dass sie für sinnvolle Aktivitäten fehlen. Es wäre ein leichtes, den Ärztemangel in sog. ländlichen Regionen zu lindern. Es kostet nur Geld. Schulen mit ausreichend Lehrern auszustatten kostet nur Geld. Altenpflege - Geld...
Wo ist das Geld?