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Ländliche Regionen attraktiv gestalten

In Rhede (Ems) war das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bereits zum achten Mal unterwegs in Sachen Bürgerdialog "Gut leben auf dem Land – was uns wichtig ist". Diesmal übernahm der Parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser den Besuch.

Veröffentlicht:14.10.2015 Kommentare: 1

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Am 9. Oktober 2015 fand der achte Bürgerdialog "Gut leben auf dem Land – was uns wichtig ist" in Rhede (Ems) statt. Der Parlamentarische Staatssekretär (PSt) Peter Bleser verschaffte sich zunächst bei der Firma Wittrock Landtechnik einen ersten Eindruck von der Gastgemeinde.

Die 90-jährige Firmengeschichte – von einer kleinen Schmiede zum modernen Landmaschinenfachbetrieb - wurde von Geschäftsführer Bernd Wittrock eindrucksvoll erläutert. Dabei zeichnet sich das Familienunternehmen nicht allein durch die Entwicklung und Patentierung innovativer Lösungen für landwirtschaftliche Betriebe aus, sondern auch durch eine systematische und langfristige Ausbildung und Weiterqualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von 102 Mitarbeitern sind derzeit 23 in der Ausbildung. Großes Interesse zeigte PSt Bleser auch an der von Wittrock entwickelten modernen umweltschonenden Technik zur Gülleausbringung.

Derweil diskutieren 31 Rheder Bürgerinnen und Bürger in der Mensa der Ludgerus-Schule in einem Workshop positive Aspekte, Probleme, Hoffnungen und Zukunftsvisionen eines Lebens im ländlichen Raum. Die Gesprächsteilnehmer waren repräsentativ für einen Querschnitt der Ortsbevölkerung eingeladen. Unter den Leitthemen

  • "Gut leben auf dem Land bedeutet für mich"
  • "Besondere Freude habe ich in unserer Gemeinde an"
  • "Diese 'Dinge' sollte mein Traum-Ort haben"
  • "Besondere Herausforderungen und Aufgaben, die ich für unseren Ort und unsere Region sehe"
  • "Das brauche ich in Zukunft (5/10/20 Jahre), damit ich hier gut leben kann"

erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als zentrale Handlungsfelder für ihre Gemeinde die Themen "Schule und Jugendliche", "Region, Ort für junge Familien und Senioren gestalten" und "Landwirtschaft – Zukunft für Familienbetriebe, Miteinander von Landwirten und Nicht-Landwirten."

Die wichtigsten Ergebnisse wurden im Anschluss dem Parlamentarischen Staatssekretär präsentiert. Im Handlungsfeld "Landwirtschaft – Zukunft für Familienbetriebe, Miteinander von Landwirten und Nicht-Landwirten" ging es vor allem darum, die Kommunikation zwischen Landwirten und Nicht-Landwirten zu verbessern, um unnötige Spannungen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Ideen hierzu waren die nachbarschaftliche Information, wann Gülle gefahren wird, vermehrte Besuche von Schul- und Kindergartenkindern in den Betrieben sowie eine größere Wertschätzung regionaler Produkte durch Information und bessere Vermarktung vor Ort. Aufgrund der starken Exportorientierung der Betriebe würden heimische Produkte vor Ort oft nur noch vom örtlichen Biobetrieb zum Verkauf angeboten. Hilfe vom Staat erhoffen sich die Landwirte durch gezielte finanzielle Förderung von Familienbetrieben und eine Anpassung der Richtlinien. Zum Erhalt der Schule am Ort hielt der örtliche Schulleiter ein Plädoyer für die Qualität des Unterrichts an kleinen dörflichen Schulen. Der Kostenfaktor dürfe nicht als allein entscheidendes Kriterium angelegt werden. Eine holländische Teilnehmerin warb für die vollständige gegenseitige Anerkennung europäischer Diplome. Ein junger Teilnehmer setzte sich sehr engagiert für mehr Mitsprache von Jugendlichen in der Gemeinde ein. PSt Bleser empfahl, Mitstreiter zu werben und über Vereine und demokratische Prozesse seine Interessen einzubringen.

Ein wichtiges Anliegen war den Rhedern auch, die Region und den eigenen Ort attraktiver für junge Familien und Senioren zu gestalten. Staatliche oder kommunale Unterstützung erwarteten sie dabei vor allem durch Förderprogramme, beispielsweise beim Erwerb günstiger Bauplätze, Familienpässe oder diversen Steuererleichterungen. Ein anschauliches Beispiel brachte ein Teilnehmer, der aufgrund der Kindersitzpflicht für seine drei Kinder ein größeres Auto anschaffen musste. Er fühlte sich durch die hohen Anschaffungskosten und Steuersätze benachteiligt.

Auf die Frage der Moderatorin, welche Themen der Parlamentarische Staatssekretär Bleser mit in seinem Koffer nach Berlin nehme, nannte er an erster Stelle die ärztliche Versorgung, die überall auf dem Land ein Problem sei. Er wolle zum Beispiel die Anpassung der Ausbildung von Medizinern an ländliche Bedürfnisse in Berlin thematisieren. Nachvollziehbar sei auch die Forderung nach Kostenerleichterungen für kinderreiche Familien beispielsweise durch steuerliche Erleichterungen für privat genutzte Autos. Auch wolle er sich für ein besseres Image der Landwirtschaft bei der Bevölkerung einsetzten. Den Rhedern gab er mit auf den Weg, dran zu bleiben und den im Workshop entwickelten Elan und die konstruktiven Ansätze nicht an der Türschwelle des Veranstaltungssaals zurückzulassen.

Rhede (Ems) ist einer von zehn Dialogorten der BMEL-Dialogreihe "Gut leben auf dem Land – was uns wichtig ist". Die Kerngemeinde Rhede hat ca. 3.200 Einwohner und drei Ortsteile (weitere 1.300 EW). Rhede liegt im stark landwirtschaftlich geprägten Emsland und verfügt unter anderem dank der Autobahnanbindung, Ärzten, Geschäften, Gasthäusern, der Ludgerus-Schule und interessanten Unternehmen am Ort noch über eine gute Infrastruktur. Der Ort liegt in der Nähe von Papenburg an der deutsch–niederländischen Grenze.

Kommentare: 1

  • "Gut leben auf dem Land – was uns wichtig ist"
    Stellen Sie doch mal Ihre höhnischen Fragen den 100 Einwohnern von Sumte in Niedersachsen, denen 1.000 "mutmaßliche Flüchtlinge" vom Innenminister Boris Pistorius (SPD) aufs Auge/ins Dorf gedrückt werden.

    Also ich nenne das eine Invasion und Besatzung! Natürlich gab es für die Bürger eine "Informationsveranstaltung": sie wurden darüber informiert, dass es keine Diskussion gibt, da die politische Entscheidung bereits fest steht. Demokratie und Dialog werden hier mit Füßen getreten und gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung gehandelt.

    Bedanken wir uns herzlich für diese Zustände bei allen Innenminister des Landes und besonders bei der Kanzlerin, die immer noch meint: "Wir schaffen das". Ich entgegne hingegen mutig: "Nö, ich will nicht mehr!"

    Halten Sie eigentlich weiterhin an DIESEM merkwürdigen, realitätsleugnenden DIALÜG fest?

    ... im übrigen bin ich der Meinung, dass Afrika nicht zu Deutschland gehört.