Willkommen im Blog

Ohne Arbeit geht’s nicht

Schwerpunktthema der kommenden Woche sind beim Bürgerdialog die Themen Arbeit und Soziales. Gute Arbeitsbedingungen und ein leistungsfähiges soziales Netz sind unerlässlich für eine hohe Lebensqualität. Wir nähern uns dem Thema aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.

Veröffentlicht:11.10.2015 Kommentare: 4

empfehlen

"Ohne Arbeit? Nee, könnte ich nicht." So wie Stefan Kranz, Bäcker, geht es den meisten Menschen. Sie schätzen die Anerkennung für ihre Arbeit und schöpfen Motivation – auch für andere Bereiche des Lebens. Für viele Menschen ist ihre Arbeit sinnstiftend und ein unverzichtbarer Teil ihrer Identität. Besonders wichtig ist vielen Leuten der Zusammenhalt mit Kollegen. Nicht zuletzt ist Arbeit die Voraussetzung für ein gutes Auskommen und damit auf mehreren Ebenen unverzichtbar für eine hohe Lebensqualität.

Die Digitalisierung, flexible Arbeitsmodelle und Vermittlungsportale verändern die Arbeitswelt und damit unser Leben rasant. Dieser Wandel bietet Chancen und weckt Hoffnungen, schürt aber auch Ängste und birgt Risiken. Wie verändert sich die Arbeit der Zukunft, und wie kommen wir mit neuen Modellen zu mehr Lebensqualität? Mit dem Thema Arbeit 4.0 werfen wir einen Blick auf neue Formen der Arbeit.

Außerdem stellen wir das Projekt "Wohnen für Hilfe" vor, das gleich mehrfach zur Lebensqualität beiträgt: Studierende arbeiten bei meist älteren Menschen unentgeltlich im Haushalt oder im Garten mit und bekommen dafür freie Unterkunft – ein Gewinn für alle Beteiligten.

Mit Fotos und Zitaten von Teilnehmerinnen und Teilnehmern geben wir einen Einblick in die Dialogveranstaltung von Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, in Mainz. Wie Arbeit und soziale Aspekte zum guten Leben beitragen, wird auch wieder Thema in den bundesweiten Dialogveranstaltungen dieser Woche sein: Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier wird zum Beispiel einen Bürgerdialog in Berlin, Bundesinnenminister Thomas de Maizière eine Dialogveranstaltung in Meißen persönlich begleiten.

Download HQ (mp4, 90,6 MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Was bedeutet Ihnen Arbeit: Notwendiges Mittel zum Zweck, um den Lebensunterhalt zu sichern? Oder untrennbarer Teil Ihrer Persönlichkeit, über den Sie sich definieren? Und worin besteht für Sie der Zusammenhang zur Lebensqualität? Hier können Sie die Fragen des Bürgerdialogs zum guten Leben beantworten.

In diesem Sinne: Packen wir’s an. Wir wünschen Ihnen eine gute Woche!

Kommentare: 4

  • Millionen Menschen sind krank mit und durch Arbeit, durch die Überlastungen in der Arbeitswelt, aber Millionen Menschen sind auch krank ohne Arbeit wegen der verzweifelten Suche nach Job- und Beschäftigungschancen.
    Arbeit soll sich lohnen, Menschen zur freien Entfaltung kommen lassen, aber das passiert leider viel zu wenig. Menschen arbeiten zu oft unter Stress, Druck, mit vielen Ängsten, auch wegen der Möglichkeit von Jobverlust. Dazu arbeiten viele Menschen unsicher in atypischen Beschäftigungsverhältnissen, ohne planbare Zukunftsperspektive. Das macht ja viele Menschen krank, psychisch- seelisch meistens, Millionen müssen zum täglichen Funktionieren "zur stets vollsten Zufriedenheit des Arbeitgebers"verschreibungspflichtige Medikamente nehmen. Viele Menschen müssen zu lange täglich arbeiten, um existenzsicherndes Einkommen zu bekommen, der Mindestlohn ist da kaum wirklich ausreichend. Viele Berufe werden zu schlecht bezahlt und sind doch so wichtig! Gruß- Uwe

  • Was bedeutet Arbeit für mich? Gar nichts, denn auf Grund einer schweren Erkrankung wurde ich genau wie Millionen anderer kranker Menschen direkt in die Grundsicherung geschickt. Dies bedeutet, dass wir sozial isoliert sind, weder Partnerschaften eingehen können (denn dann müssen die neuen Partner bezahlen), noch unsere Kosten bezahlen können, die ja auf Grund von Krankheit und häufigem Zuhauseseins erhöht sind. Soziokulturelle Mittel sind für uns nicht vorgesehen. Der Staat begründet die Grundsicherung mit ihren dürftigen Mitteln damit, dass ja auch ein Anreiz auf Arbeit da sein muss. Wir erwerbsgeminderten Menschen haben aber nicht mehr die Möglichkeit zu arbeiten. Das bedeutet ganz klar, dass der Staat sich hier verfassungswidrig verhält. Dies ist so gewollt. Ich beobachte leider, dass immer mehr Menschen durch dieses System, politisch in die rechte Ecke rücken. Ich habe schon mehrfach hier kommentiert und muss sie scharf ermahnen, sich bitte auch um uns zu kümmern!

  • Arbeit bedeutet für mich als Mutter zunächst eine zusätzliche Belastung zu meinen Lebensaufgaben als Frau. Danach steht die persönliche Qualifikation als Voraussetzung für eine entsprechende Arbeit im Raum, um dann festzustellen, dass es für Arbeitgeber offensichtlich noch viele Kriterien gibt, die sie zusätzlich fordern können, um Menschen in Lohn und Brot zu nehmen. Für mich, ich lebe auf dem Land ist Mobilität ein Zusatzproblem, denn unsere Familie hat nur ein Auto. Die Arbeitszeiten sind die nächste Hürde, die man nehmen muss, um sich in der Gesellschaft als Arbeitskraft einbringen zu können. Das finde ich sehr schade, denn Arbeit sollte dem Menschen dienen und nicht umgekehrt, denn er fördert sie ja durch Gemeinwohl erst zu Tage. Mir scheint heute liegt Arbeit im Ermessen derer, die dadurch Kapital ansammeln können und nicht im Anspruch der Gesellschaft, die Arbeitsursachen erst zum Vorschein bringt. Menschliche Bedürfnisse stellen die notwendige Anforderungen, nicht deren Gewinn.