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"Toleranz ist nicht zu verwechseln mit Regellosigkeit"

Den Bürgerdialog "Gut leben in Deutschland – Was uns wichtig ist" auch dort zu führen, wo sich Probleme häufen: Das war das Ziel von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Heute war sie in Duisburg-Marxloh zu Gast und traf rund 60 Bürgerinnen und Bürger, die von den Problemen im Stadtteil berichteten.

Veröffentlicht:25.08.2015 Kommentare: 13

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Es gab so einiges, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bürgerdialogs auf dem Herzen hatten und der Kanzlerin mit auf den Weg geben wollten. In einem Vorbereitungsworkshop am Morgen hatten sie sich auf die großen Themenbereiche Bildung, Sicherheit und Infrastruktur verständigt. In all diese Bereiche mischten sich immer wieder die Themen Zuwanderung und Integration. Themen, die Marxloh – ein Stadtteil, in dem 64 Prozent der Einwohner einen Migrationshintergrund haben – seit Jahrzehnten beschäftigen und die durch einen starken Zuzug von Menschen aus Südosteuropa in den vergangenen Jahren noch einmal akuter geworden sind.

Rund 60 Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, mit der Kanzlerin zu diskutieren, darunter Vertreter der Kirchen, der Marxloher Merkez-Moschee, der Lokalwirtschaft und von Sozial- und Bildungsträgern. Und auch zahlreiche Marxloher, die sich ehrenamtlich für ihren Stadtteil engagieren, waren gekommen.

Zuwanderung und Sicherheit waren die Top-Themen

Einige Dialogteilnehmer störten sich am Verhalten von Zuwanderern, die in Duisburg-Marxloh leben. Diese belästigten Passanten, indem sie bettelten, kümmerten sich nicht um die Müllentsorgung und hielten sich nicht an die Nachtruhe in Wohnhäusern. Kinder würden zudem nicht in die Schule geschickt. „Jedes Land hat seine Regeln“, erwiderte die Kanzlerin auf die Ausführungen der Teilnehmer, und diese würden auch für Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylbewerber in Deutschland gelten. Es gebe bestimmte Regeln und Verhaltensweisen, ohne die das Leben in einer Gemeinschaft nicht funktioniere. Toleranz sei nicht zu verwechseln mit Regellosigkeit.

Zwei Teilnehmer brachten die Angriffe auf Polizei und Feuerwehr zur Sprache, die sich in Duisburg-Marxloh ereignet hatten. Die Kanzlerin sicherte hier Unterstützung zu und betonte die Bedeutung beider Institutionen: "Wenn die Polizei, wenn der Feuerwehrmann Angst hat, dann bricht etwas zusammen."

Kanzlerin nahm Anliegen nach Berlin mit

Viele der Anliegen, Ideen und Fragen nahm Kanzlerin Merkel mit, als sie im Anschluss an die Veranstaltung wieder in Richtung Berlin aufbrach. Und sie bat die Dialogteilnehmer, ihr weitere konkrete Beispiele zu schicken, beispielweise dafür, wie sich Unterstützung unbürokratischer organisieren lässt. Außerdem reagierte Angela Merkel auf die Bitte einer Teilnehmerin, konkret mit den Marxlohern zu arbeiten, und versprach, Vertreter von Stadt, Land und verschiedenen Ministerien zu einer "internen Beratungsrunde" in den Duisburger Norden einzuladen.

Bei allen Problemen, die an diesem Tag zur Sprache kamen, wollten Kanzlerin wie Gäste das Positive nicht aus dem Blick verlieren: "Ich werde jetzt jedenfalls mehr über das erzählen, was klappt, als über das, was nicht klappt", sagte Merkel. Und ein 71 Jahre alter Marxloher erzählte, wie wohl er sich in seinem Stadtteil fühle. Er wandte sich an alle, "die ein bisschen was drauf haben und etwas über das normale Maß hinaus tun wollen": "Kommt hier her und dann machen wir aus Marxloh etwas ganz Besonderes."

Download HQ (mp4, 42,8 MB, Datei ist nicht barrierefrei)


Das Video steht in der Mediathek in Gebärdensprache zur Verfügung.
Weitere Eindrücke und Meinungen zum Bürgerdialog der Kanzlerin finden Sie hier.

Kommentare: 13

  • "Kompliment für diese- durchaus nicht ganz risikofreie - Entscheidung der Kanzlerin"

    Aber Herr Peter Garden, ich hoffe Sie unterstellen der Kanzlerin nicht, sie habe sich in ein Bürgerkriegsviertel gewagt ...

  • Reiseempfehlung an ausländische Touristen, die Deutschland kennenlernen möchten:

    Besuchen Sie Heidelberg und Neuschwanstein, wenn Sie das romantische Bilderbuch-Deutschland sehen möchten.
    Besuchen Sie Duisburg-Marxloh wenn Sie die Zukunft und das Ende Deutschlands sehen möchten.
    ... und schreiben Sie anschließend einen Besinnungsaufsatz über Sinn und Zweck unkontrollierter Zuwanderung.

  • Liebe Frau Bundeskanzler
    Zeigt uns nicht Marxloh das die Politik in einer Scheinwelt lebt und sich alles gut redet und nicht wirklich daran denkt die echten Sorgen und Ängste der Bevölkerung sich anzunehmen.
    Es ist leicht schnell jemanden in die rechte Ecke zu stellen um ihn dann Mundtot zu machen wie auch die Medien in den Talkshows es gerne tuen.
    Wie Herr Lanz etc
    Denken Sie wirklich das alle die gegen die Asylflut sind rechts sind.
    Wohl kaum aber man kann es sich sehr leicht damit machen sie dorthin zu stellen und schon hat man Ruhe.
    Auch viele Mütter mit Kindern die mit den Rechten Mop in Heidenau zogen sind vielleicht gar nicht rechts sondern haben nur Angst vor den größten Teil jungen Männern aus einen Kulturkreis wo die Frau nicht viel wert ist und jetzt belästigt und angebaggert werden.
    Das sieht man wenn man mal abends auf den Straßen geht.
    Ich selbst wurde auch schon von einen farbigen bedroht und andere die mir mir auf den Bus warteten.
    Marxloh heute
    morgen..