"Mir ist ein Job mit Perspektive wichtig"
Eine Ausbildung abzuschließen, einen festen Arbeitsplatz zu finden und Arbeit und Familie gut miteinander vereinbaren zu können: Das alles waren Themen, die die jungen Erwachsenen beim Bürgerdialog in den Räumen der Joblinge gAG Leipzig bewegten. Wir haben einen Auszug aus der Diskussion für Sie zusammengestellt und die 21-jährigen Michaela Steickert getroffen: Die junge Mutter wünscht sich, eine Ausbildung zu machen und ihr eigenes Geld zu verdienen. Vor der Dialogveranstaltung der Joblinge-Initiative in Leipzig haben wir sie begleitet.
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Quelle: Judith Junge
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Quelle: Judith Junge
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Kommentare: 6
Wir können es uns - als Gesellschaft - gar nicht leisten, dass Jugendliche oder junge Erwachsene jobmäßig auf der Strecke bleiben. Langfristig lohnt es sich für alle, auch denjenigen eine zweite, dritte oder x-te Chance zu geben, die zwischendurch mal vom Weg abgekommen sind oder sich erst eine Weile nach der Schulzeit darum bemühen, mit Ausbildung und Arbeit Fuß zu fassen. Egal, wie viel Anstrengung und Nachqualifizierung dann im Einzelnen nötig ist - es ist bestimmt allemal günstiger für das System, als jemand der immer weiter von Sozialleistungen abhängig sein wird. Davon abgesehen ist es für das Selbstwertgefühl und das eigene Selbstverständnis furchtbar, wenn man arbeiten möchte, eine Ausbildung machen möchte, für sich selbst sorgen möchte - und einfach keinen Fuß in die Tür bekommt. Vor allem, wenn es sich auch noch um junge Eltern handelt. Jobcenter & Co. können da anscheinend oft nicht genug Unterstützung leisten. Diese Initiative ist extrem wichtig, um diese Lücke zu füllen.
Jobs mit Perspektive und fairer, existenzsichernder guter Bezahlung findet man heute und in der nahen Zukunft leider sehr oft nicht am Wohnort, auch nicht in der Nähe des Wohnortes, das gilt besonders für ländliche, strukturschwache Regionen. Das sollte klar sein, klar gemacht werden, besonders bei jungen Menschen, die oft nicht mobil und flexibel sind, sich das nicht leisten wollen oder können. Man möchte nicht weg von zu Hause, "seiner oder ihrer Scholle", aber in vielen Fällen fängt das weg müssen schon bei der Ausbildung- für die Ausbildung an, sei es auch zunächst nur für die Berufsschule. Da der öffentliche Nahverkehr immer mehr optimiert- reduziert wird, brauchen junge Menschen dann recht schnell ihren Führerschein und einen fahrbaren Untersatz. Auch das ist sehr teuer und viele können und wollen sich das nicht leisten. Da sind auch Eltern gefragt, ihren Kindern zu helfen, dafür auch Opfer zu bringen. Wir haben das getan und es war wirklich schwer. Gruß- Uwe
Man sollte Berufe in der Azubi- Vergütung verbessern, wo viele junge Menschen gerade nicht so gerne arbeiten möchten, auch wegen der schlechten Vergütung im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen. Hier sollte der Staat ggf. mit fördern und unterstützen. Ich denke da an Berufe wie Friseur, Fleischer, Bäcker, HOGA- Berufe, Landwirtschaftsberufe, Gärtnerberufe, Soziale- und pflegerische Berufe, hier sollte man ernsthaft nachdenken. Das sind ja auch Berufe, wo man früh aufstehen muss, in Schichten arbeitet, die körperlich schwer sind, die eben nicht so anziehend sind für junge Menschen. Wichtig ist auch, alle Kinder und Menschen sind gleich, das Thema Toleranz, Kampf gegen jede Form von Gewalt, Mobbing, Achtung von Natur und Umwelt, das Thema mit Freude und Spaß lernen, ohne Druck, sich den Themen und Problemen des Alltages stellen können mit erlerntem Wissen. Und wer hier in Deutschland leben und arbeiten will, muss die deutsche Sprache lernen, sich hier auch anpassen wollen. Gruß- Uwe