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Mobbing? Schluss damit!

Mobbing ist keine Kleinigkeit. Die Folgen sind erheblich: Sie schränken nicht nur die Lebensqualität ein, sondern können zu physischen und psychischen Krankheiten führen – besonders bei Kindern.

Veröffentlicht:06.06.2015 Kommentare: 5

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Grundschüler urteilen über das Aussehen ihrer Klassenkameraden - öffentlich! So sieht ein neuer Trend auf Youtube aus. Die Kinder filmen sich dabei, wie sie die Liste ihrer Klassenkameraden durchgehen und entsprechend mit "hot" (= heiß) oder "not" bewerten. Anschließend wird das Video online gestellt und die ersten Kommentare lassen nicht lange auf sich warten. Schlecht für diejenigen, die "not" sind. Unerträglich der nächste Tag Unterricht.

Rund 40 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland kennen Ausgrenzung und Schikane. Die Betroffenen leiden und schämen sich dafür. Viele trauen sich nicht, Hilfe zu suchen. Sie leben in der ständigen Angst vor Wiederholung. Die Folge: Isolation.

Genau da setzt die Initiative Mobbing - Schluss damit! an - eine Internetplattform für betroffene Kinder und Jugendliche, aber auch für Eltern. Hier gibt es ein offenes Ohr, Tipps, Beratung und vieles mehr. Den Internetauftritt verantwortet das "sowieso" Pressebüro - das sind die Berliner Journalistinnen Annette Bäßler und Kristine Kretschmer.

"Es gibt ein Forum, in dem Kinder und Jugendliche über ihre Erfahrungen schreiben können und andere – Kinder, Jugendliche oder schon Erwachsene – die ihnen antworten", beschreibt Kristine Kretschmer. "Darüber hinaus haben wir einmal pro Woche einen Chat mit Experten, wo die Kinder sich direkt zwei Stunden lang beraten lassen können oder sich Tipps holen können", so Kristine Kretschmer.

Den Kampf gegen Mobbing voranbringen

Für alle, die aktuell in der Krise sind, gibt es - für Kinder und deren Eltern - Telefonnummern für eine kostenlose und anonyme Beratung. Zudem bietet die Plattform Informationen über Mobbing und Cybermobbing, Verhaltensratschläge für Opfer und Täter, Arbeitsblätter für Lehrer sowie Links und Adressen.

"Wir versuchen nicht nur ein Forum für Kinder und Jugendliche zu sein, die Mobbing erlebt haben, sondern auch den Kampf gegen Mobbing voranzubringen", sagt Kristine Kretschmer. Gerade beim Cybermobbing, davon ist Kristine Kretschmer überzeugt, kapieren viele Kinder gar nicht, was sie mit einer schnellen Bewertung und dem unbedachten Weiterleiten von Dingen anrichten können oder sie realisieren es erst hinterher. Es seien also nicht unbedingt alles böswillige Akte, so Kristine Kretschmer, aber trotzdem verletzten sie.

"Deshalb versuchen wir ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Mobbing eine Sache ist, die sehr verletzt und die man nicht macht. Genauso wenig, wie man zum Beispiel seinen Müll irgendwo auf die Straße kippt, genauso wenig mobbt man."

Die Website Mobbing - Schluss damit! gibt es seit 2013 und wird im Rahmen der Initiative "Ein Netz für Kinder" von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Kommentare: 5

  • Man kann das Mobbing nicht alleine bekämpfen, man muss auf Ursachen eingehen, warum mobben Menschen bewusst andere Menschen, ob nun Kinder- Kinder oder Erwachsene- Erwachsene, Kinder- Erwachsene oder umgekehrt, auch im Beruf gibt es ja nicht selten auch von Führung und Leitung bewusst oder unbewusst gesteuertes Mobbing gegen Mitarbeiter oder unter eigenen Kreisen. Mit Mobbing möchte man unliebige Menschen los werden, unbequeme Menschen sollen fertig gemacht werden, da ist fast jedes Mittel gut genug. In der Politik ja ähnlich, man findet fast bei jedem Menschen eine dunkle Seite, etwas aus Vergangenheit, auch Gegenwart, das wird dann besonders vor Wahlen gerne genutzt, da fliegen dann die Schmutzkübel. So ist Mobbing überall eigentlich angekommen, fast Normalität, gehört fast zum guten Ton...und keiner will es dann wirklich gewesen sein und alle sind natürlich dagegen. Leider kippen Menschen ihren Müll nicht nur auf Straßen und in Wälder, Mobbing ist Teil des Mülls und wirkt. Gruß- Uwe

  • Wichtiges Thema, Danke. Kinder und Erwachsene sind oft Täter und Opfer mit und beim Mobbing, nicht selten vielleicht in einer Person. Es fängt in der Schule an, wer nicht in bestimmte Gruppenraster oder Schemen passt, wer sich nicht einer Gruppe anpassen kann oder will, wer den Wortführern von Gruppen nicht passt, der wird fertig gemacht, nicht nur mit Schlägen, sondern immer mehr mit Nutzung modernster Medien und Kommunikationsmittel. Hier kann man nur jedem Schüler, jedem Erwachsenen raten, sich nicht zu sehr auf Präsentierteller zu begeben, auch die bekannten Suchtmittel zu meiden, die ja so schön locker machen. Auch mit dem Begriff Freundschaft sollte man vorsichtig umgehen, denn nicht alle, die Freunde sein wollen, sind auch wirklich Freunde. Aber auch die Kommunikationsunternehmen, Medien, der Staat ist hier gefragt, bei Verdacht ohne Wenn und Aber handeln, Bilder und Texte "zensieren", klare Regeln einführen für alle Leute. Es wird doch so gut überwacht, also handeln! Gruß- Uwe