Jede Meinung zählt
In dieser Woche findet bereits der 30. Bürgerdialog statt. Deutschlandweit diskutieren die Menschen darüber, was sie unter Lebensqualität verstehen. Aber wie genau laufen diese Veranstaltungen eigentlich ab? Ein Blick hinter die Kulissen.
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Quelle: Bundesregierung/Ute Grabowsky
Wenn viele Menschen zusammenkommen, um ein Thema zu diskutieren, braucht es einen Rahmen, damit alle gehört werden und die Ergebnisse nicht verloren gehen. Für die Bürgerdialoge nutzt die Bundesregierung deshalb standardisierte Workshop-Formate. Sie sind ausgerichtet auf Gruppen von etwa 20 bis maximal 80 Personen. Ein Moderator oder eine Moderatorin begleitet die Gruppe. Organisiert werden die einzelnen Veranstaltungen von Vereinen, Stiftungen, Kirchen, Sozialverbänden, Wirtschaftsvereinigungen und Gewerkschaften. Sie laden die Menschen in ihrer Region ein und sind Ansprechpartner für alle, die mitdiskutieren möchten. Darüber hinaus führen auch alle Bundesministerinnen und Bundesminister sowie die Bundeskanzlerin selbst eigene Dialoge durch. Alle Veranstaltungen werden hier auf www.gut-leben-in-deutschland.de angekündigt und die Ergebnisse dokumentiert.
Diskussionsbeiträge sind thematisch sortiert
Zu Beginn jedes Bürgerdialogs sprechen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als erstes über die Frage "Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?". In kleinen Gruppen diskutieren sie dann die Frage "Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?". Alle Beiträge werden auf Karteikarten geschrieben und an Pinnwänden sortiert. Thematisch ähnliche Beiträge werden gesammelt und bekommen eine gemeinsame Überschrift, zum Beispiel Bildung, Arbeit, Sicherheit oder Infrastruktur. Wichtig ist: Weder die Bundesregierung noch die Veranstalter vor Ort bestimmen, worüber diskutiert wird. Das tun die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst. Was zählt, ist ihre Auffassung von Lebensqualität und gutem Leben.
Stehen die Themen fest, werden sie erneut auf Gruppen verteilt und weiter diskutiert, diesmal unter der Fragestellung: "Was bedeutet Lebensqualität in diesem Bereich für Sie konkret?" Denn im Bürgerdialog soll es nicht um Allgemeinplätze gehen, sondern darum, was den Menschen in Deutschland wichtig ist – so konkret wie möglich. Beispielsweise liegt vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Thema Gesundheit am Herzen. Darunter verstehen sie dann unter anderem, dass es auch auf dem Land genug Ärzte gibt oder dass man beim Arzt schnell einen Termin bekommt.
Ergebnisse werden in Protokollen und mit Fotos gesichert
Damit Wissenschaftler die Ergebnisse aus den Bürgerdialogen später auswerten können, gibt es bei jeder Veranstaltung Protokollanten. Sie notieren, wie viele Teilnehmer vor Ort sind, wie sich die Gruppe zusammensetzt und wie die Diskussion verlaufen ist. Außerdem fotografieren sie zusammen mit den Moderatorinnen und Moderatoren die gesammelten Karteikarten mit den Themen, die besprochen wurden. Alle Text- und Fotoprotokolle werden zentral gesammelt und sind schließlich Teil der Auswertung, die mit Unterstützung des wissenschaftlichen Beirats erfolgt Auf Basis dieser Ergebnisse werden dann ein Bericht, ein Indikatoren-System und ein Aktionsplan der Bundesregierung erarbeitet – für eine weitere Verbesserung der Lebensqualität in unserem Land.
Sie möchten wissen, ob es auch in Ihrer Nähe einen Bürgerdialog gibt? In unserer Übersicht finden Sie alle Veranstaltungen und Ansprechpartner – falls auch Sie sich beteiligen möchten.
Kommentare: 2
Bürgerdialoge zwischen Bürgern und Politikern sind wichtig, aber beide Seiten müssen es ehrlich wollen. Dialoge sollten auch Wirkung zeigen, auch in kleinen Schritten. Viele Fragen bei den Bürgerdialogen können aber Politiker auf kommunaler- und Landesebene kaum wirklich beantworten, man braucht da Politiker des Bundestages oder Bundesminister oder gar die Kanzlerin. Es geht ja um Fragen der Gegenwart und Zukunft, die nicht nur einen Menschen oder eine Stadt- Kommune betreffen. Vielleicht kann man diese Bürgerdialoge auch dann fachlich unterteilen, bestimmte Hauptthemen festlegen, wo dann entsprechende Fachleute- Politiker auch Dialogpartner werden oder bleiben. So könnten sich auch interessierte Bürger besser und engagierter einbringen zu den sie konkret bewegenden Fragen und Themen.
Lebensqualität ist für mich Kultur, Bildung, Gerechtigkeit im Gesundheitswesen, in Integrationspolitik, in Politischen Versprechungen, gerechte Bezahlung der Arbeitskräfte inkl Abschaffung der Personaldienstleister, verbot von GMO und so Firmen wie Monsanto, mehr Gewerkschaftsrechte, gerechte Wohnungspolitik und Wohnungspreise, mehr Transparenz in der Außenpolitik, Souveränität des Landes muss eingehalten werden, es muss aufgehört werden dass unsere Regierung mit USA zusammen so Länder wie Irak oder Libyen aus zu rauben und Menschen abgeschlachtet werden, die ganzen Drohnen kriege müssen aufgehört werden, die so genannte "Rettung" der EU Länder bzw Banken wie es Zb in Griechenland gemacht wurde damit muss Schluss sein...aber wenn unsere Regierung die TTIP und CETA einführen wollen dann kann man sich diese Fragen nach Lebensqualität Ehe sparen!