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MeinungVeroeffentlicht 25.08.2015 um 16:35 Uhr MeinungAutor von gast82 MeinungKommentar 7

Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?

Studentische Versicherung auch noch für Studenten über 30: Möglichkeit individueller Lebenswege

Die junge Frau im Bürgerdialog heute hatte recht.

Es gibt Menschen, denen SCHICKSALSSCHLÄGE widerfahren. Das mag einigen Technokraten fremd sein.
Es kann nicht sein, daß man einfach hinnimmt, daß ein paar wenige Prozent der Bevölkerung durch alle Netzte hindurchfallen, weil sie einfach nicht der "Norm" entsprechen in ihren Lebenswegen. - Und dies meist aus ganz unverschuldeten Gründen.

Ich z.B. wurde Opfer einer schweren Gewalttat, musste ein mehrjähriges Ermittlungsverfahren durchstehen, am Ende ohne Verurteilung, hatte Jahre lang mit posttraumatischen Belastungssyndromen zu kämpfen (und nein: sowas kann man nicht eben mal in ner kurzen Behandlung wegtherapieren, sowas bleibt ein Leben lang, meist).

Kurz drauf erkrankte noch ein Elternteil unheilbar an Krebs.
Die Familie war mehr als 10 Jahre durch die Krankh. sehr destabilisiert.
Da war kein Raum/Energie für die Kinder. Und nun bin ich über 30, habe einen Medizinstudienplatz und soll der Krankenkasse monatlich 165 € zahlen.

Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?

Daß man nicht für Alter oder Anderssein diskriminiert wird und daß es soz. Gerechtigkeit geben soll

Die Verwaltung darf sich nicht in Fällen wie dem oben geschilderten hinte Regelwerk verstecken.

Da heißt es dann, es gebe ja Ausnahme-Regelungen, wie zB, daß Studenten ärztliche Atteste einreichen können um zu beantragen, ggf doch noch länger als bis 30 studentisch (dh für nur ca 60 € mtl.) versichert zu werden.

Aber diese Ausnahmeregelungen GREIFEN nun mal nicht immer.

In meinem Fall ist es so, daß ich mir mit einem anderen Familienmitglied die Pflege des Krebskranken zuhause teilte.
Das war eine RICHTIG KRASSE Zeit.

Und in solch einer Situation denkt man dann oft auch nicht dran, Pflegegeld zu beantragen, sich eintragen zu lassen oder den Patienten immer wieder neu der Begutachtung auszusetzen usw

Und ich arbeitete dann zwischenzeitlich, neben der Pflege. Um mich etwas abzulenken und mich finanziell über Wasser zu halten. Kein anspruchsvoller Job.
Ein Medizinstudium wäre NICHT MACHBAR gewesen damals.
Nun sagt die Krankenkasse: Weil ich arbeitete, zählen die Atteste nicht!!!

Kommentare: 7

  • Es stimmt mit den 165 Euro von nichts/0 Einkommen !
    Erlebe ich gerade selber.
    Habe einen Lebensgefährten ( Zeitarbeit 1200 netto/Monat ), ich kein Einkommen.
    Wir haben die Wahl bei 403 Euro/46 m² Warmmiete usw. - entweder
    D A S Jobcenter oder ich bin nicht krankenversichert wenn nicht Jobcenter, weil
    wir sind eine BG - wir dürfen nicht heiraten aber meinen Lebensunterhalt muss er für mich
    verdienen.
    Wären wir verheiratet dürfte ich in seine Krankenkasse !
    Also 165 Euro vom Mindestlohn für mich zahlen....................................ich Null Einkommen !
    Das ist Lebensqualität in Deutschland !

  • Sehr geehrte(r) rheckenmann, leider ist es wirklich genau so wie hier geschrieben:

    Null Einkommen --> 165 Euro Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge.

    Wie diese von Obdachlosen letztlich eingetrieben werden, weiß ich nicht, ich glaube, die ganze Regelung ist an einen Wohnsitz in Deutschland gekoppelt, vielleicht fallen Obdachlose somit raus?

    Alle anderen aber, die nichts verdienen, müssen zahlen, egal wie. Informieren Sie sich. Ich konnte es erst auch nicht glauben.

  • nein, also das glaube ich nicht, da müssen Sie etwas falsch verstanden haben. jemand, der nichts verdient, muss natürlich 15,5% von nichts, also nichts, bezahlen.

    sonst müsste ja jeder obdachlose auf der straße am ende ins gefängnis, weil er nicht bezahlt.

    und es wäre ja auch einfach unlogisch. bei einkommenssteuer ist es ja auch so, dass man prozent vom einkommen/gewinn abgibt, nicht etwas abgibt, das man gar nicht eingenommen hat.
    ist doch bei allem so. wer mehr verdient, bezahlt auch mehr. hier wäre es ja genau andersrum, wer nichts verdient muss mehr bezahlen als wer mehr verdient. das kann ja nicht sein.