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MeinungVeroeffentlicht
17.07.2015 um 17:50 Uhr
MeinungAutor
von Hans-Hermann Hirschelmann
MeinungKommentar
Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?
Zukunftsfähigkeit entwickeln
Da gutes Leben im schlechten schlecht geht, ist mir ein Mindestmaß an Möglichkeit wichtig, an der Entwicklung gesellschaftlicher Interaktionsbedingungen mitzuwirken, die es weltweit allen möglich macht, gut zu leben, ohne dass dies zugleich die Grundlagen des guten Lebens aller zerstört.
Mein persönliches Glück darf sich dabei auch weiterhin gern mitentwickeln.
Zur globalen Gutmachung gehört wesentlich die Etablierung von Regularien, die zur Achtung der basalen Menschenrechte, deren Erweiterung und Einbindung in zunehmend gemeinsam, d.h. am Ende weltgemeinschaftlich zu verantwortende Nachhaltigkeitsziele nötigen.
Meine Stadt möge sich allseitig begrünen, und die denen es immer noch egal ist ob die Versorgung großer Städte mit den notwendigen Dingen auch morgen noch funktioniert und dazu auch nichts beitragen möchten, mögen ruhig ein wenig rot werden. Auch Scham kann Charme haben.
Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?
Nicht nachhalltig ...
Lebensqualität in Deutschland, gut essen, etwas Freizeit genießen zu können, nicht jede Arbeit annehmen zu müssen, sich fortbilden und zwischen vielen Alternativen wählen zu können, also die Bewahrung eines Mindestmaßes an Menschenwürde, öffentlich-rechtliche Organisation von Rundfunk und Fernsehen, die Taz, Anzeichen eines nationalen Konsenz hinsichtlich der Notwendigkeit einer ökologischen Modernisierung, Sicherheit (ja, ja, die auch), all das ist schön und gut, aber leider nicht nachhaltig.
Denn deren Qualität beruht zu sehr auf menschenunwürdige Produktionsbedingungen und Raubbau an den Produktivkräften der Natur. Das Fatale ist: Die Effizienz, zu der die freie Konkurrenz die Unternehmen in ihrem Bemühen antreibt, bornierte Bedürfnisse zu befriedigen (deren gesellschaftliche bzw. ökologische Voraussetzungen und Wirkungen nicht hinterfragt zu werden brauchen) überkompensiert die Verluste an Lebensgrundlagen weltweit - solange, bis es richtig dicke kommt.
Kommentare: 1
Taz vom 10.7. 2015
"Eine Expertengruppe des UN-Menschenrechtsrat soll bis zum Frühjahr 2016 völkerrechtlichverbindliche Menschenrechtsnormen für Wirtschaftsunternehmen entwickeln. Die Bundesregierung boykottiert diese Beratungen, obwohl Deutschland noch bis Ende 2015 ein gewähltes Mitglied des Menschenrechtsrates ist. Zudem amtiert der deutsche UNO-Botschafter Joachim Rückert im laufenden Jahr als Präsident des Menschenrechtsrates und hat damit eine Gesamtverantwortung für das 47-Staaten-Gremium.
Der deutsche Boykott stößt nicht nur bei den zum Thema Wirtschaft und Menschenrechte engagierten NGOs auf Kritik und Unverständnis, sondern auch bei UNO-DiplomatInnen anderer Staaten. „Wir werden uns an diesen Boykott erinnern, wenn Deutschland das nächste Mal für eine Mitgliedschaft im Menschenrechtsrat kandidiert“, erklärte der Botschafter eines afrikanischen Landes, das bei allen bisherigen Wahlen für Deutschland gestimmt hat"
So macht sich Deutschland häßlich.