Heimat
Heimat, das ist, was ich vermisse.
„Gut leben in Deutschland...“ doch was ist Deutschland?
Deutschland ist für mich die Kultur, die Sprache, die Menschen.
Aber auch die Städte, Landschaften, die Natur.
Ich vermisse meine Heimat.
Seit Jahrzehnten warten wir - Millionen von Menschen - auf die Rückkehr in die Heimat.
Versprochen wurde uns, dass wir eines Tages zurückkehren, doch weder das, noch eine angemessene Entschuldigung wurde uns entgegengebracht.
Und so spreche ich primär für mich, doch auch für die Menschen aus Ostbrandenburg, Pommern, Posen, Schlesien, Westpreußen, Ostpreußen, dem Sudetenland und allen anderen, die seit Jahrzehnten warten, hoffen, endlich wieder in ihre Heimat zurückzukehren, in die Heimat ihrer Vorfahren - dahin, wo unsere Geschichte und Identität aufbaut.
Ein Mensch ohne Heimat ist nicht in der Lage, sich selbst zu erfüllen.
Ich wünsche mir, dass wir Vertriebenen uns selbst erfüllen können.
In unserer Heimat, Ostdeutschland.
Kommentare: 1
Den deutschen Vertriebenen ist bei und nach Kriegsende 1945 schreckliches Unrecht und Leid zugefügt worden ist.
Die vertriebenen und ermordeten Deutschen konnten ja für die vorrausgegangenen Grausamkeiten der deutschen Besatzung in Polen, Tschechien und der Sowjetunion nichts.
Die Verbrechen der Nazis muss man in Erinnerung behalten. So etwas darf nie wieder geschehen. Das kann aber nicht bedeuten, dass das Gedenken an die Verbrechen an den deutschen Vertriebenen 1945 in der Öffentlichkeit kaum zur Geltung kommt.
Bis heute ist man offiziell von Seiten der Polen, Tschechen und Russen kaum bereit, auch mal zum eigenen Unrecht an der Deutschen zu stehen und es zuzugeben. Da ist die deutsche Politik gefordert. Siebzig Jahre nach dem Krieg finde ich, wäre es Zeit dafür.
Nur dann ist eine echte Aussöhnung in einem vereinten Europa möglich, denke ich.