Das haben Sie geantwortet

MeinungVeroeffentlicht 14.07.2015 um 22:47 Uhr MeinungAutor von Besorgt_um_Deutschland MeinungKommentar 1

Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?

Eine Lebensperspektive, die nicht nur aus einem Job besteht

Das Gemeinwohl stand für mich immer an erster Stelle. Nur wenn es den Menschen in meiner Umgebung gut geht, bin ich zufrieden. Im Laufe meines Lebens wird diese Herangehensweise allerdings immer komplexer. In der Schule hat man das Wohl der Mitschüler im Blick, im Studium das der Mitbewohner und Freunde. Jetzt, nach dem Ende des Studiums kommt es mir vor als würde sich jeder in seine eigene Welt flüchten. Der erste Job bestimmt plötzlich das Leben und sorgt dafür, dass der Tag plötzlich viel kürzer wird als bisher. Das Wochenende dient nur noch der Erholung von der anstrengenden Woche. Es mag ein sehr subjektives Empfinden sein, aber mir kommt es vor, als würde sich alles nur noch um die Arbeit, nicht mehr um die anderen Menschen und die gemeinsame Zeit drehen. Das "Jobsharing" wäre aus meiner Sicht der erste Ansatz, um Berufstätige zu entlasten und ein Wir-Gefühl wieder neu zu entfachen.

Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?

Anbindung an die Welt, ein innovatives und ideenreiches Umfeld

Für mich bedeutet Lebensqualität, sich in einem interessanten Umfeld zu befinden, indem neue Wege ausprobiert werden können. Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Im Vergleich zu anderen Ländern habe ich gerade in Deutschland das Gefühl, dass es sehr viele sehr gute Ideen und sehr viele sehr lösungsorientierte Menschen gibt. Allerdings habe ich auch immer wieder das Gefühl, dass sich die guten Ideen nicht wegen, sondern trotz der Bedingungen durchsetzen. Nehmen wir die Infrastruktur: Marode Straßen oder jahrelang anhaltende Baustellen, schlechte Handynetze, langsames oder sehr teure Internetanschlüsse. Ich habe leider das Gefühl, dass zu vieles amerikanisiert (kapitalisiert) wird. Wo ist der Gedanke hin, dass Qualität zählt und nicht in erster Linie der schnelle Gewinn? Bitte liebe Regierung: Schaut euch nichts aus den USA ab, nehmt euch lieber Skandinavien oder die Schweiz zum Vorbild. Sonst befürchte ich, verliert Deutschland seine Wurzeln.

Kommentare: 1

  • Besonders dem letzten Absatz stimme ich zu. Ich wünsche mir ein Ideenreiches Deutschland, in dem kleine kreative Unternehmen unterstützt werden. Beispiel Buchhandlungen, Menschen die sich in kleinen Buchhandlungen selbstständig machen sind leider vom Aussterben bedroht (Amazon, Thalia etc.). dabei ist doch ein Mensch, welcher einen eigenen Betrieb führt, zu Buchmessen fährt und dort Titel auswählt, seine Buchführung selbst macht und weitere Arbeitsplätze schafft, viel glücklicher und zufriedener als jemand der zum Mindestlohn unter schlechten Bedingungen bei Amazon im Lager arbeitet und Pakete verschickt. Abgesehen davon wird dich der selbstständige Mensch automatisch weiterbilden und unser Land kulturell voranbringen wohingegen der Lagerarbeiter unzufrieden und resigniert sein wird. Wir sollten amerikanischen Unternehmen ( z.B. durch TTIP) nicht ohne weiteres Tür und Tor öffnen sondern auf eigene Inspiration setzen.