Das haben Sie geantwortet

MeinungVeroeffentlicht 03.07.2015 um 12:22 Uhr MeinungAutor von Nicole W. MeinungKommentar 6

Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?

Liebe Bundesregierung,

mir persönlich wichtig im Leben sind zunächst die ganz grundlegenden Dinge: Dass es meiner Familie, meinen Freunden und den Menschen im meinem Umfeld gut ergeht. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich in einem Land leben möchte, welches allen Menschen, denen es nicht gut ergeht, eine reelle Chance bietet am (gesellschaftlichen) Leben teilzuhaben: gleichberechtigt, sozial abgesichert und inklusiv.

Wichtig in meinem Leben ist mir zugleich in einem Land und einer Gesellschaft zu leben, die friedlich und solidarisch ist. Ich persönlich schäme mich für jegliche Form rechtspopulistisch-verbrämter Spinner. Ich schäme mich für Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte. Ich schäme mich für jeden, der das Glück unseres Wohlstands und den Zufall und unserer Geburt an diesem Fleckchen Erde nicht verstehen und - vielleicht auch deshalb - nicht teilen will.

Schließlich ist es mir wichtig einen Job zu haben, den ich gut finde - auch, weil er angemessen bezahlt wird. Warum? Damit ich "gut leben" kann.

Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?

Liebe Bundesregierung,

Lebensqualität „Made in Germany“ bedeutet für mich jederzeit Zugang zu einer guten ärztlichen Versorgung, eine gute Ausbildung, rechtliche und auch soziale Absicherung. Lebensqualität bedeutet aber beispielsweise auch, jederzeit (bezahlbare) qualitativ hochwertige Lebensmittel zu erwerben, jederzeit (bezahlbar) mobil zu sein, kulturell und politisch teilhaben zu können.
Wichtig erscheint mir die Frage, was „Lebensqualität“ entgegenstehen kann. Dazu zähle ich besonders: fehlende (Lebens-) Zeit, fehlende finanzielle Perspektiven, strukturelle Ungerechtigkeiten und „eingepiefte“ Denkmuster. Warum arbeiten wir alle eigentlich nur 4 oder 5 Stunden pro Tag - bei gleichzeitig guter Bezahlung?

Schließlich bedeutet Lebensqualität für mich auch „frei“ zu sein. Diese Freiheit sehe ich durch übermäßige ordnungspolitische Eingriffe des Staates in mein privates Leben sukzessive gefährdet – nicht zuletzt durch unausgegorene Überlegungen einheitlicher Vorratsdatenspeicherung.

Kommentare: 6

  • Oh, ich fühle mich geehrt, habe aber wirklich nichts mit Bundesregierung und Politik im Job oder auch ehrenamtlich zu tun, bin da nicht würdig genug. Darum mache ich hier etwas aktiver mit. Die Redaktion vom Bürgerdialog kann oder wird auf manche Fragen, Ideen und Vorschläge antworten, man prüft ja die Beiträge und erkennt Fragestellungen. Ob nun jede Antwort dann zufriedenstellend ist, sein kann, will und kann ich nicht beurteilen. Es gibt auch Grenzen dieses Bürgerdialoges, vielleicht kann in der Zukunft dann wirklich mehr daraus werden mit aktiver Teilnahme von Politikern. Ich würde es UNS hier wirklich wünschen. Gruß- Uwe

  • Lieber Gunter Völkner, liebe/r M. Droska,

    ich finde Ihre Antworten wirklich wichtig und toll! Wollen Sie hierzu nicht noch einmal eine eigene Antwort abgeben? Oder haben Sie dies bereits getan? Ich glaube nämlich, dass "Gast-Kommentare" am Ende nicht mit in die Auswertung des Expertengremiums fließen - und das wäre ich doch wirklich außerordentlich schade!
    Vielleicht kann Herr UwE uns hier noch einmal weiterhelfen - er scheint sich ziemlich gut auszukennen, oder?

    Mit Dank und den besten Grüßen!
    Nicole W.

  • Ach so, soeben ganz vergessen, gerne spreche ich auch hier das Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen BGE" für jeden Menschen an, sicher erfolgen heiße Diskussionen darüber, aber das BGE könnte vieles abfedern, gerechter gestalten, nur es muss richtig verstanden werden zunächst auch in den Köpfen der Menschen. Gruß- Uwe