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MeinungVeroeffentlicht 27.05.2015 um 15:23 Uhr MeinungAutor von studentin_berlin MeinungKommentar 5

Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?

Arbeit für alle? Oder doch nur für Priviligierte?

Wer studiert, ist nicht automatisch in der "gehobenen" Gesellschaft angekommen. Ich habe ein Kind und ein erfolgreich abgelegtes Studium...und sitze bei Aldi an der Kasse. Warum? Weil man mit einem Bachelor keine Arbeit bekommt. Weil die Masterstudiengänge überlaufen sind. Weil es in den Universitäten meiner Heimatstadt Berlin leider keine Rolle spielt, dass man ein Kind hat. Weil es in ganz Deutschland keine Rolle spielt, das man ein Kind hat und sich deswegen nicht für einen Master in Hintertupfingen bewerben kann. Ich wollte gerne schnell zu Ende studieren, sprich meinen Master gleich hinten dran hängen, um möglichst schnell in die Arbeitswelt einzusteigen. Doch das wurde mir durch Bürokratie verwährt. Also, liebe Bundesregierung...schafft den Bachelor ab. Oder sorgt dafür, dass tatsächlich Jobs für Bachelorstudenten vorhanden sind und zwar nicht nur in vereinzelten Branchen. Oder sorgt dafür, dass nicht nur theoretisch für jeden Bachelorstudent ein Masterplatz vorhanden ist!

Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?

Ich will die Welt retten- für meinen Sohn.

Für mich ist Deutschland ein lebenswertes Land, weil wir einen gewissen Wohlstand erreicht haben und uns auf drängende Probleme wie z.B. Klima- und Umweltschutz konzentrieren können. Ich selbst engagiere mich in diesem Bereich und finde, dass dennoch nicht genug getan wird. Die Regierung hat die Pflicht auch harte Kurse zu fahren und die Natur zu schützen, auch wenn das an vielen Stellen für die Allgemeinheit unbequem ist. Umwelt- und Naturschutz bedeutet oftmals Verzicht. Doch das sollte jeder gerne tun- denn wir müssen unseren Lebensraum erhalten. Für uns und die nachfolgenden Generationen. Ein Wertewandel zu mehr ehrlicher Gerechtigkeit und Nächstenliebe sollte stattfinden...dafür sollte der einzelne gerne bereit sein, auf extravaganten Komfort und uneingeschränktes Konsumverhalten zu verzichten. Ich bin dazu bereit, ich lebe es selbst, so gut ich kann. Lebensqualität ist für mich das Gefühl, in einer Welt zu leben, die jeder einzelne lebenswerter machen möchte.

Kommentare: 5

  • Hier sollten Politiker und Fachleute der Wirtschaft gut mitlesen und das ernst nehmen, hier auch handeln, wie muss- sollte man künftig nicht zuletzt auch junge Akademikerinnen mit Kind fördern und unterstützen, um nach Studium und Eltenzeit schnell wieder machbar und zumutbar in einem Beruf zu kommen, der auch dem Studium entspricht! Die freie Wirtschaft darf hier nicht eine Bremse oder ein Verhinderungsgrund für Kinder während und nach einem Studium sein, der Staat möchte doch gerade auch die Kinder aus akademischen Elternkreisen oder alleinerziehenden Akademikerinnen haben, da diese ja gute Einkommen haben (sollen oder bekommen) und nicht in soziale Netze fallen sollten. Angeblich brauchen Wirtschaft u.a. ja Fachleute und Fachkräfte, was hier in diesem Fall bei der netten Studentin- Berlin wieder verhindert wird. So belügt und betrügt sich die Wirtschaft und Gesellschaft selber und das schon seit Jahren.

  • Dieses System ist eben zu einseitig fordernd leistungsbezogen, Kinder können sein, sind ja unsere Zukunft, aber eigentlich zählen nur Leistung und die perfekten Papiere und Noten. Man kann mit seinen Talenten, Fähigkeiten und Schätzen, auch Kindern und Familie das machen, was man entweder machen soll oder was andere für einen als gut empfinden. Man muss in Rastersysteme passen, leider ist das so, so gehen viele Begabungen, Hochbegabungen dieser Gesellschaft verloren und Talente von Menschen verkümmern. Das frustriert dann diese vielen betroffenen Menschen, nicht selten auch Absolventen hoher Bildungseinrichtungen. Die freie Wirtschaft ist eben nicht Garant für freie Entfaltung von freien- mündigen Menschen aller Generationen.

  • Tja, es wird immer bemängelt, vor allem von solch in der Masse intelligenzfernen Zusammenkünften wie "Pegida", dass Akademiker immer weniger Kinder kriegen, Karriere vor Kindern etc... Man kann sehr gut im Studium Kinder kriegen, das Auffangsystem ist auf jeden Fall ein großer Vorteil der Sozialpolitik unseres Landes. Aber danach? Die freie Wirtschaft sollte uns auch entgegenkommen...Kinder dürfen doch kein Grund sein, wieso man im Leben nicht weiterkommt..ganz im Gegenteil! Ich möchte so gerne beides miteinander verbinden, Kind und Karriere, Karriere vielleicht nicht so steil, damit genug Zeit für meinen Sohn bleibt und er nicht nur in Institutionen wie KiTa und Schule groß wird...aber lasst mir doch bitte auch alle anderen Optionen offen! Wieso ist mein Masterplatz nur von einer einzigen Note abhängig und nicht von meinen Lebensumständen? Wie kann das sein?