Das haben Sie geantwortet

MeinungVeroeffentlicht 13.04.2015 um 10:33 Uhr MeinungAutor von phelea MeinungKommentar 14

Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?

Wir brauchen alle 3: Gesundheit, Familie, Arbeit

Für mich persönlich sind alle 3 Bereiche wichtig: Familie, Gesundheit und Arbeit. Und die Kunst liegt sicher darin, alle miteinander vereinbaren zu können. Leider sind wir aus kurzfristigen finanziellen Gründen oft "gezwungen" uns in erster Linie für die Arbeit zu entscheiden -- auf Kosten der Gesundheit und der Familie.

Langfristig und nachhaltig wäre es aber, der Gesundheit und den Kindern den Vorrang einzuräumen. Denn dies ist nun einmal die Grundlage für das Arbeiten. Bin ich oder sind meine Kinder krank und ignoriere ich das auf lange Sicht, habe ich in der Zukunft hohe Folgekosten. Gesundheit und Familie sind vergänglich, Arbeit ist es in der Regel nicht.

Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?

Wenn meine Kinder krank sein dürfen

Wir können Deutschland lebenswerter für Eltern und Kinder machen, wenn wir Kindern nicht vorschreiben, wieviele Tage sie im Jahr krank sein dürfen.
Die 20 Tage Regelung (§ 45 Absatz 2 SGB V) übt einen ungeheuren Druck auf mich aus. Meine Kinderärztin fragt mich im Januar sinngemäß: „Wie lange können wir Hannes denn krank schreiben? Das Jahr hat ja gerade erst angefangen.“

Sollte die Frage bei der Krankschreibung nicht aber lauten: „Ist das Kind krank und sollte daher besser zu Hause betreut werden – auch in Bezug auf die Ansteckungsgefahr zu anderen Kindern?“ als die Frage „Darf das Kind dieses Jahr noch krank sein?“

Lange Zeit war ich davon überzeugt, dass Familie und Beruf/Studium gut zu vereinbaren sind. In diesem Winter ist mir klar geworden, wo das Problem mit der Vereinbarung liegt: Wenn mein Kind viel bzw. häufig krank ist.
Dieser Krankheitstage-Druck schränkt mich persönlich in meiner Lebensquälität ein.

Kommentare: 14

  • Zu Ihrer Frage habe ich mir diese Antwort überlegt:

    Eltern, die über 20 Tage kindkrank kommen, werden in der Regel ihr bis 18 Jahre altes Kind betreuen. Eine wichtige Aufgabe, die allen zugute kommt. Auch dem Arbeitgeber.

    In mir persönlich stecken Ängste, dass Ihr Vorschlag (die Regel für 2 Jahre von 20 Tagen auf 50 Tage je Kind zu erhöhen) ausgenutzt wird.

    Aufgrund Ihrer Frage versuche ich mir klar zu machen, dass diese Ängste unbegründet sind. Wahrscheinlich könnte mit Ihrem Vorschlag eine Verbesserung eintreten, die der Gesundheit und den Kindern den Vorrang vor der Arbeit einräumt.

    Jetzt blitzt es in meinem eitlen Hirn, dass gerade dieser übergeordnete ungewohnt revolutionäre Punkt, der vom Kopf und vom Bauch her gerechtfertigt ist, in Ihrer Antwort Widerstände weckt: Gesundheit und Familie wichtiger als die Arbeit einzustufen. Es ist genau das, was auch ich will und oft aus Gewohnheit heraus nicht kann oder dulde.

    Sie wissen: Wir sind alle andersherum erzogen...

  • Zu der Frage, ob die Regel je nach Alter der Kinder untershciedlich sein müsste. Ich sehe darin keinen Grund. Es geht ja nicht darum, das man diese Anzahl jedes Jahr nutzen sollte. Wenn Kinder mit 6 Jahren nicht so häufig krank sind, ist es doch super. Aber deswegen müsste man doch die Tage nicht runternehmen. Welchen Sinn könnte eine solche stufenweise Regel haben, frage ich mich?

    Ich stimme Ihnen absolut zu, dass es für den Arbeitgeber auch schwierif ist. Das ist es ja grundsätzlich - egal ob das Kind oder der Arbeitnehmer selbst betroffen ist.. Aber in diesem Zusammenhang möchte ich einmal folgende Frage stellen: Was machen wohl (logischerweise) Eltern, die über die 20 Tage kindkrank kommen?

    Ich würde mich sehr über weitere Kommentare freuen

  • Bei einer durchschnittlichen Krankheitsdauer von 14 Tagen (?) hatte ich versucht für ein Jahr zu berechnen, wie sich betreute Krankheit und nicht betreute Gesundheit abwechseln könnten.

    Ich hatte mich verrechnet. Bei 10 Wochen, wie Sie schreiben, sieht es jetzt so aus:

    Möglich wären ab 1. Januar 2 Wochen vom Elternteil betreut krank, dann etwa 8 Wochen und 3 Tage gesund, dann könnte Hannes wieder 14 Tage betreut krank sein und so weiter bis zum Jahresende.

    Für Sie wären also 10 Wochen realistisch. Gut. Veröffentlichung, Infos, ... ja, müsste man machen.

    Bleibt die Frage: Wie entlastet man die Menschen, die für Ersatz sorgen müssen?

    Sollte man für über 3 Jährige eine andere Regelung finden?

    Der Arbeitgeber muss ja immer jemanden finden, der den Dienstverlust des Elternteils ausgleicht, das macht der Staat nicht, er kann nur das Gehalt weiterzahlen (macht er das?). Jedenfalls kann so eine Suche zerreiben und krank machen, vor allem bei einem kleineren Arbeitgeber.