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MeinungVeroeffentlicht
22.04.2015 um 18:36 Uhr
MeinungAutor
von truckdrivinggirl
MeinungKommentar
Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?
Gut Leben trotz Einschränkungen
"Gut Leben" bedeutet leben ohne Existenzängste, was in Deutschland leider nicht immer möglich ist. Existenziell sind für mich eine passende Wohnung, Lebensmittel, Strom, Wasser, Dinge des täglichen Bedarfs. Kein Luxus.
Durch eine schwerwiegende psychische Behinderung (komplexe posttraumatische Belastungsstörung und dissoziatiive Identitätsstörung) gehört für mich zum "gut Leben" vor allem die Teilhabe an der Gesellschaft zu einem zufriedenen Alltag.
Die Barrieren für Menschen, die auf irgendeine Art beeinträchtigt sind, empfinde ich noch immer hoch, da sehr viele dieser Menschen an der Armutsgrenze leben (durch Bezug von Sozialhilfe oder Erwerbsunfähigkeitsrenten). Meine Erfahrung ist leider, dass Teilhabe auch von finanziellen Dingen abhängt. Viele Angebote in der Stadt sind vom ländlichen Raum aus nur schwer erreichbar bzw kaum finanzierbar.
Zum "gut Leben" gehören für mich des Weiteren soziale Beziehungen. Hier auf dem Dorf gibt es noch eine funktionierende Dorfgemeinschaft.
Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?
Lebensqualität ist Sicherheit- und ein funktionierendes Miteinander
Lebensqualität bedeutet für mich in erster Linie, dass ich das Glück habe, in einem Land zu leben, in dem keine Bürgerkriege oder ähnliches herrschen. Auch hier gibt es selbstverständlich Krinminalität, Anschläge etc. Aber im Gegensatz zu Ländern z.B. in Nahost empfinde ich es als Privileg, in einem sicheren Land leben zu dürfen.
Kritsich sehe ich den steigenden Leistungsdruck, der schon in den Schulen beginnt. Ich denke, es wird in Zukunt mehr Menschen geben, die aufgrund zu hohen Leistungsdruckes krank werden. Menschliche Werte werden im Beruf von Leistungsfähigkeit verdrängt, nur das "Ellbogen- Prinzip" zählt. So kann eine soziale Gemeinschaft nicht funktionieren.
Schwächere Menschen bleiben mehr und mehr auf der Strecke. Auch das gehört zur Inklusion. ALLE Menschen zu integrieren. Der Fokus liegt sehr auf den körperlich und geistig behinderten Menschen, was ohne Frage auch gut und wichtig ist. Aber andere Schwächere , wie z.B. psychisch Erkrankte fallen noch zu oft durchs Raster!