Ehrenamtliche schaffen Lebensqualität
Gerade im Sport und in der Jugendarbeit ist das Ehrenamt unerlässlich. Aber auch in ganz vielen anderen Bereichen ist freiwilliges Engagement wesentlicher Bestandteil des Alltags. Studien zeigen, dass davon nicht nur die Anderen profitieren, sondern auch die Ehrenamtlichen selbst.
empfehlen
In fast jedem Bereich gehört freiwilliges Engagement maßgeblich zum Alltag: ob Jung oder Alt, ob in der Freiwilligen Feuerwehr, als Fußballtrainer, als Elternvertreterin in der Schule und Schüler-Nachhilfe oder einfach nur zu Gesprächen bei Seniorinnen und Senioren.
Zahl der Ehrenamtlichen steigt
Jede Gesellschaft ist auf Menschen angewiesen, die sich freiwillig für andere und für die Gemeinschaft einsetzen. Menschen, die sich engagieren, ohne dafür eine Bezahlung zu erwarten.
In Deutschland tun das rund 31 Millionen Bürgerinnen und Bürger. Das ist das Ergebnis des neuen sogenannten Freiwilligensurveys des Bundesfamilienministeriums. Mehr als 40 Prozent der Deutschen über 14 Jahren sind in ihrer Freizeit ehrenamtlich tätig. Das sind zehn Prozent mehr als noch vor 15 Jahren.
Die meisten Menschen engagieren sich im Bereich Sport und Bewegung: 16,3 Prozent. Es folgen die Bereiche Schule und Kindergarten mit 9,1 Prozent sowie Kultur und Musik mit 9,0 Prozent.
Der Freiwilligensurvey ist die größte aktuelle Untersuchung zur Zivilgesellschaft und zum freiwilligen Engagement in Deutschland. Er wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegeben und seit 1999 alle fünf Jahre zur Verfügung gestellt.
Weitere Infos zum aktuellen Freiwilligensurvey
Ehrenamt sorgt für mehr Lebensqualität
Die Motive der Engagierten sind vielfältig: Am häufigsten geben Ehrenamtliche an, ihre Tätigkeit für andere mache ihnen Spaß. Große Mehrheiten der Freiwilligen möchten zudem anderen helfen oder sich für bestimmte Anliegen oder Gruppen einsetzen.
Viele werden auch aktiv, weil sie das Gefühl haben, gebraucht zu werden. Sie wollen mit der eigenen Tätigkeit etwas bewegen oder zur Verbesserung des Lebens am Wohnort zu tun. Viele Menschen engagieren sich aber auch, um mit anderen zusammen zu kommen oder um die Gesellschaft mitzugestalten. Außerdem lassen sich Qualifikationen und Erfahrungen erlangen.
Ehrenamtliche sorgen also nicht nur für mehr Lebensqualität für diejenigen, für die sie sich einsetzen. Sie fühlen sich auch selbst bereichert und sorgen damit auch für sich selbst für ein Mehr an Lebensqualität.
Engagement stärken
Jede Gesellschaft ist auf freiwilliges und ehrenamtliches Engagement angewiesen. Die Bundesregierung fördert deshalb seit jeher das Ehrenamt.
Ziel ist es, mit den richtigen Rahmenbedingungen bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen, nachhaltig zu fördern und eine Kultur der Anerkennung zu schaffen.
Kommentare: 3
Ehrenamt ist wichtig, wird aber von Staat und Gesellschaft, oft auch von den Trägern und deren Führung und Leitung sehr ausgenutzt. Es fehlt ja angeblich an immer mehr Arbeit, in der Zukunft sollen gut bezahlte Jobs noch weniger werden, was soll das, was ist das für eine Art und Weise? Kann gerade eine alternde Gesellschaft da nicht Zeichen setzen und aus ehrenamtlichen Jobs nicht richtige Jobs machen, fair entlohnt, auch mit Zukunftsperspektive? Oft sind das doch Vollzeitjobs, nur eben nicht bezahlt, nicht vergütet oder nur mit Minderlohn oder nebenbei gemacht- finanziert. Hier wäre das BGE Bedingungslose Grundeinkommen wichtig, existenzsichernd für alle, Menschen könnten sich so auch gerade in helfenden und betreuenden Berufen freier entfalten. Damit könnte das Engagement vieler Menschen wirklich gestärkt und gesichert werden. Gruß- Uwe
Lieber Herr Küller,
die Untersuchung zum Freiwilligensurvey, auf die sich der Artikel bezieht, ist Mitte April dieses Jahres abgeschlossen und vorgestellt worden. Dass zwischen Erhebung der Daten und der wissenschaftlichen Auswertung immer ein zeitlicher Abstand liegt, lässt ich leider nicht vermeiden.
Sie haben völlig recht: Zur Förderung des freiwilligen Engagements sind Strukturen und Rahmenbedingungen wichtig – aber auch konkrete Hilfestellung, Information und Beratung zum Engagement auf örtlicher und überregionaler Ebene.
Umfassende Informationen und Tipps für bereits Engagierte und Menschen, die sich dafür interessieren, finden Sie unter:
http://www.buergergesellschaft.de/mitgestalten/
Es grüßt
das Redaktionsteam Bürgerdialog
Ich frage mich tatsächlich, warum dieser Artikel, der sich auf eine zwei Jahre alte Untersuchung stützt, jetzt ohne Neuigkeitswert veröffentlicht wird. Was sollen uns diese alten Informationen sagen?
Wichtig wäre es, Systeme zu unterstützen, die das regionale Engagement, Projekte und Projektideen transparent machen, um neue Unterstützer zu motivieren und zu mobilisieren.
Da sich gerade die Jungen Menschen immer weniger binden und wollen, sich also immer weniger in Vereinen oder Parteien organisieren, braucht es neue Modelle der einfachen Projektarbeit.
Egal in welcher Stadt, es gibt nirgends ansprechende und mobilisierende Plattformen, die mir zeigen, an welchen Projekten ich mich gerade beteiligen kann. Es fehlt erstmal an tatsächlichen Projektbörsen.