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Die Zukunft der Arbeit

Automatisierung und Digitalisierung verändern Arbeit und Leben rasant. Die digitale Revolution schafft neue Märkte, Produkte und ermöglicht neue Arbeitszeitmodelle für Beschäftigte und Unternehmen. Arbeit wird individueller und flexibler. Bringt die Arbeit der Zukunft auch mehr Lebensqualität?

Veröffentlicht:16.10.2015 Kommentare: 2

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Die moderne Technik macht es möglich, dass viele von uns heute von fast überall arbeiten können. Die Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen findet nicht mehr unbedingt während der Bürozeiten im Besprechungsraum oder per Telefon statt. Oft reicht eine E-Mail oder man tauscht sich über die Cloud aus.

Crowdworking und digitale Plattformen: An die Arbeit mit wenigen Klicks

Wie zum Beispiel beim Crowdworking: Arbeitsaufträge werden am Laptop oder am Tablet gelesen und erledigt. Die Vernetzung via Internet ermöglicht es, Aufträge orts- und zeitunabhängig an viele Personen ("Crowd") in der Cloud zu verteilen, die diese dann flexibel bearbeiten ("Working"), sei es am Computer oder als Dienstleistung direkt vor Ort.
Student Denny organisiert seine Arbeit komplett übers Internet. Neben seinem Informatikstudium arbeitet der 25-Jährige als Reinigungskraft. Diesen Nebenjob koordiniert er über eine Online-Vermittlungsplattform. Denny schätzt insbesondere die Flexibilität und Unabhängigkeit, die ihm diese Arbeit bietet: "Ich kann mir meine Zeit frei einteilen, die Aufträge auswählen und zum Beispiel entscheiden, in welchem Bezirk ich arbeiten möchte." Die jeweiligen Plattformen übernehmen dabei für die Nutzer und Mitarbeiter die Organisation und Administration. "Meine Aufträge kann ich online einsehen und so legen, wie ich Zeit habe. So kann ich mich auf das Wesentliche konzentrieren. Würde ich das zuhause mit Zettelchen und Kalender an meinem Schreibtisch selbst organisieren müssen, wäre es das reinste Chaos", erzählt Denny.

Crowdworker und die Erbringer von Dienstleistungen über digitale Plattformen sind überwiegend Solo-Selbständige, die sich selber sozial absichern müssen.

Arbeiten 4.0: Zunehmende Überlappung von privat und Beruf

Die ständige Präsenz am Arbeitsplatz und das Konzept der Fünf-Tage-Woche passen für viele nicht mehr zum individuellen Lebensstil. Wie genau die zukünftige Arbeitswelt aussehen wird, ist offen. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts stehen wir vor einem neuen grundlegenden Wandel der Arbeitswelt: Sie wird zunehmend vernetzter, digitaler und flexibler: Arbeiten 4.0. Die Flexibilität von Zeit und Ort bietet Chancen für mehr Vielfalt und selbstbestimmtes Arbeiten. Das kann ein Segen sein: Wir bekommen Familie und Beruf, Arbeit und Leben besser unter einen Hut. Die Kehrseite von mehr Flexibilität und Selbstbestimmung ist jedoch ständige Erreichbarkeit, eine permanente Informationsflut und die zunehmende Überlappung von privat und Beruf. Es stellen sich auch die Fragen gerechter Löhne und der sozialen Absicherung. 

Arbeiten 4.0
Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? Wie wollen wir die Rahmenbedingungen gestalten? Brauchen wir angesichts der aktuellen technologischen Trends, gesellschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen am Arbeitsmarkt ein neues Leitbild guter Arbeit? Wie kann es aussehen?
Die Webseite www.arbeitenviernull.de des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales macht den Dialogprozess Arbeiten 4.0 transparent. Sie bietet eine Plattform für alle Bürgerinnen und Bürger, die mitdiskutieren möchten.
Um mit den Menschen vor Ort in den Dialog zu treten, startet im November 2015 außerdem das Filmfestival Futurale, das bis zum Herbst 2016 in 25 Städten in Deutschland Dokumentarfilme zum Thema Arbeiten 4.0 zeigt. Im Anschluss an die Filmvorführungen gibt es jeweils eine Diskussion zum Thema.

Mehr Lebensqualität durch höhere Flexibilität, mehr Eigenverantworung und mehr Selbstbestimmung? Was denken Sie?

Kommentare: 2

  • Warum schon jetzt noch als Vollzeit 8- 12 Stunden arbeiten müssen, oft sichert man sich damit kaum seine Existenz? Warum so viel Druck, Stress und Ängste bei der Arbeit? Warum sind viele Jobs in Vollzeit nur ehrenamtlich jetzt zu machen, wird das verlangt, weil angeblich kein Geld da ist? Warum immer noch die so ungerechte Bewertung und Bezahlung vieler Berufsgruppen? Die Arbeitswelt muss sich verändern, dazu gehört auch die Einführung des BGE Bedingungslosem Grundeinkommen, damit sich die Menschen wenigstens in der Zukunft freier und lockerer entfalten können. Die Menschen müssen endlich ohne Ängste und Stress arbeiten und existieren können, man lebt- um zu arbeiten sollte mal ein Motto werden. Viele Berufsgruppen können kaum noch 8- 12 Stunden täglich arbeiten, das belastet die Menschen schon jetzt millionenfach. Menschen müssen bei der Arbeit einfach Mensch sein und bleiben dürfen, nicht nur brav funktionieren. Gruß- Uwe

  • Ich mochte es, zu wissen, wo ich jeden Morgen hin musste, um meinen Job zu erledigen. Natürlich habe ich auch die Vorzüge der Digitalisierung genossen, denn Handarbeit im Büro war sehr aufwendig und oft dem individuellen Talent für Ordnungssysteme unterworfen. Ziemlich sicher bin ich mir schon jetzt, dass die Digitalisierung nicht mehr Lebensqualität bringt, denn wann hätte das denn angefangen, wir stecken ja bereits mittendrin. Viele Menschen sind ohne Arbeit und verdienen unter den Lebenshaltungskosten, das scheint ein Relikt der Digitalisierung, denn alles geht schneller, wird besser und lässt die Menschen zurück, die sich nicht mit dieser digitalen Welt identifizieren können oder auch wollen. Es ist als wäre man dem Zwang ausgesetzt, sich in dieser Welt einzufinden, ob man dies nun will oder nicht und das hat für mich nichts mit Lebensqualität zu tun. Für mich fördert die Digitalisierung ein marktkonformes Verhalten, das durch die geprägt wird, die mit den Daten arbeiten.