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"Man muss mit den Leuten reden"

Mit dem National Performance Framework hat die schottische Regierung ein System geschaffen, Lebensqualität in ihrem Land zu messen. Svenja Schulz arbeitet mit an diesem System. Im Interview sagt sie, warum es wichtig ist, über das Bruttoinlandsprodukt hinauszudenken und die Bevölkerung dabei einzubeziehen.

Veröffentlicht:15.09.2015 Kommentare: 2

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Über Svenja Schulz

Svenja Schulz ist seit 2014 Teil des Performance Teams der schottischen Regierung, das verantwortlich für das National Performance Framework (NPF) ist. Mit ihrem Team arbeitet sie zurzeit an der strategischen Entwicklung des NPFs, insbesondere einer ausführlichen Kommunikationsstrategie mit Verbesserungen der Webseite und Aufbau einer Social-Media-Präsenz. Svenja Schulz hat einen Masterabschluss in Arts and Cultural Management von der Queen Margaret University in Edinburgh. Vor ihrem Studium hat sie mehrere Jahre als Event- und Kulturmanagerin in Deutschland und den USA gearbeitet.

Zum Hintergrund

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP, englisch: Gross Domestic Product, GDP) bildet den Wert aller Güter und Dienstleistungen ab, die ein Land erwirtschaftet. Damit ist es ein wichtiger Gradmesser für die Wirtschaftskraft einer Volkswirtschaft. Bislang gilt es als zentrale messbare Größe für Lebensqualität. Für sich allein genommen vermag das BIP die tatsächlichen Lebensverhältnisse in einem Land aber nicht vollständig abzubilden. Der Bürgerdialog soll helfen, aus den Themen, die den Menschen am Herzen liegen, zusätzliche Maßeinheiten für Lebensqualität zu entwickeln. Ähnliche Initiativen gibt es auch in anderen Staaten. Das Interview mit Svenja Schulz ist der zweite Teil einer Serie, die die Anliegen des Bürgerdialogs aus internationaler Perspektive beleuchtet.
Mehr über den Hintergrund des Bürgerdialogs erfahren Sie hier.

Mehr aus der Reihe Internationale Perspektiven: Prof. Enrico Giovannini, Italien

Mehr aus der Reihe Internationale Perspektiven: Dr. Stefan Bergheim und Ben Warner, Deutschland und USA

Kommentare: 2

  • Das gesellschaftliche Wohlbefinden entsteht aus dem individuellen Wohlbefinden, wächst also aus der Familie heraus in die Gemeinschaft hinein. Wäre da nicht Familienpolitik ein wichtiges Kriterium dafür, um zu zeigen, wie wertvoll der eigene Einsatz für eine pflichtbewusste Gesellschaft ist, um dadurch einen Anhaltspunkt dafür zu bekommen, wie selbstbestimmt Menschen überhaupt leben wollen, ohne dabei ihre Mitmenschen außer Acht zu lassen? Indem Kinder groß gezogen werden, müssen individuelle Möglichkeiten geschaffen werden, diese Menschen dahingehend zu entlasten, dass durch ihr Verantwortungsbewusstsein erst Wohlbefinden wachsen kann. Daher hoffe ich, die Beiträge, die hier abgegeben werden dienen nicht nur als Bewertungsgrundlage einer zeitgemäßen Entwicklung sondern stellen neue Ansprüche für deren strukturellen Aufbau, der in eine sichtbare „Wohlfühlgesellschaft“ führen kann, die sich nicht der statistischen „Wohlstandsgesellschaft“ unterwerfen muss.

  • Vielleicht mal den Begriff "Bruttosozialglück" mit einführen, Menschen sollen doch Menschen sein und bleiben können, das BIP sagt ja nichts darüber aus, ob die Menschen mit ihrer Arbeit froh und glücklich sind. Nicht wenige Menschen funktionieren ja eigentlich nur noch, sind medikamentenabhängig, machen ihre Sache noch prima, aber oft zu welchem Preis. Das BIP sagt ja nichts dazu aus, wie viele Menschen in unsicheren, atypischen Beschäftigungsverhältnissen arbeiten, trotz Arbeit ihr Einkommen weiter aufstocken müssen, man könnte das fortsetzen. Auch zur Vereinbarkeit privat- Familie- Beruf wird im BIP nichts ausgesagt, es sind nüchterne Zahlen. Gruß- Uwe