"Gesundheit neu denken"
In der ZukunftsNacht, die im Rahmen des Bürgerdialogs stattfand, diskutierte Bundesministerin Johanna Wanka mit rund 200 engagierten Gästen über Zukunftsperspektiven für die Gesundheitsversorgung.
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Quelle: Thomas Köhler/phototek.net
Intensiv und angeregt diskutierte Bundesministerin Johanna Wanka mit rund 200 Gästen am Dienstagabend zum Thema "Gesundheit neu denken – Wohlergehen durch Hightech-Medizin und Selbstoptimierung?". Die "ZukunftsNacht", fand im Rahmen der Regierungsstrategie "Gut leben in Deutschland" statt. Thematisch ging es um die Rolle von Forschung und Bildung in der Gesundheitsversorgung der Zukunft. Das Spektrum der Redebeiträge reichte von Gesundheitsbildung in der Schule über gesetzliche Regulierungen bis zu neuen Forschungszielen im Bereich der Gesundheitsversorgung.
Gäste berichten von persönlichen Erfahrungen
Viele Gäste bereicherten die Diskussion durch persönliche Praxisberichte. Eine Berliner Pflegeschülerin schilderte den dramatischen Personalmangel im Krankenhausalltag. Eine Seniorin aus Kassel machte auf die schnell wechselnden Darreichungsformen von Medikamenten aufmerksam, die besonders ältere Menschen im Alltag überforderten. Auf die rechtlichen Hürden für fortschrittliche Informationsmedien in Deutschland wies ein junger Arzt und Autor einer Gesundheits-App hin.
Klar wurde immer wieder, dass dringender Handlungsbedarf bei der Schaffung einer fortschrittlichen Infrastruktur für den Austausch von Gesundheitsdaten herrscht. So würden im Klinikalltag Patientendaten derzeit noch vielerorts auf CD gebrannt und mit dem Taxi zugestellt, wie ein Diskussionsteilnehmer berichtete.
19 Handlungsempfehlungen an das Ministerium
Strukturiert wurde der zweieinhalbstündige Bürgerdialog durch insgesamt 19 Handlungsempfehlungen an das BMBF, die Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen des ZukunftsTages am 22. August in Berlin erarbeitet hatten. Am Dienstagabend waren die Gäste der ZukunftsNacht nun aufgefordert, über die Prioritäten der Empfehlungen abzustimmen.
So konnte Johanna Wanka am Ende des Abends klare Handlungsaufträge an ihr Haus entgegennehmen. Weit oben auf der Agenda steht demnach der Bedarf für eine neue Qualität von Gesundheitsbildung in der Bevölkerung, genauso wie die unabhängige Aufklärung über Chancen und Risiken neuer Gesundheitstechnologien. Die Bereitstellung eines sicheren Patientenzugangs zu Gesundheitsdaten wird zusammen mit Qualitätsstandards in der Gesundheitsversorgung als wichtigste Rahmenbedingung gesehen. Im Forschungsbereich schließlich stimmte rund die Hälfte der Diskussionsteilnehmer für eine Stärkung der Versorgungsforschung.
Das ZukunftsForum "Gesundheit neu denken" bildet den Auftakt zu einer Dialogserie des BMBF, die bis zum Sommer 2017 verschiedene Zukunftsthemen aufgreifen wird. Für das nächste Jahr sind zwei ZukunftsForen zu den Themen "Tauschen, Teilen Selbermachen" und "Zukunft der Arbeit" geplant.
Kommentare: 1
Ich mag mich da gerne zum X- ten Mal wiederholen, den Menschen müssen Existenzängste genommen werden, schnell und massiv. Angst vor Jobverlust, sozialem Abstieg, Altersarmut, viel mehr Ängste bewegen Millionen Menschen. Soziale Gerechtigkeit kann da eine gute Medizin sein und werden, gerne über das BGE Bedingungslose Grundeinkommen. Können sich die Menschen die Gesundheitsversorgung in der Zukunft noch leisten, was wird mit den Beiträgen der Krankenkassen, den Zuzahlungen, ist das noch für den Normalbürger auszuhalten? Gruß- Uwe