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"Wir unterstützen die Regionen bei der Weichenstellung für die Zukunft"

Immer wieder machen Bürgerinnen und Bürger im Bürgerdialog auf drängende Herausforderungen in ländlichen Regionen aufmerksam und fragen sich: Was tut die Bundesregierung für ländliche Gemeinden? Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft antwortet.

Veröffentlicht:07.08.2015 Kommentare: 0

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Der demografische Wandel hat in einigen Regionen Deutschland bereits heute erhebliche Spuren hinterlassen – mancherorts sieht man Wohnungsleerstand, geschlossene Geschäfte, der Hausarzt etliche Kilometer entfernt, fehlende Verkehrsanbindungen. Immer wieder machen Nutzer in ihren Antworten im Bürgerdialog darauf aufmerksam. "C. Siegmund" beispielsweise schreibt: "Das größte Problem meiner Meinung nach ist das die Mobilität auf dem Land sehr eingeschränkt ist. Vor allem wenn man kein Auto hat und es sich auch nicht leisten kann." Und Nutzerin "petragras" findet: "Natürlich ist eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet ein absolutes Muss! Ich lebe auf dem Land und wir haben 'Schneckentempo' Internet. Das nervt."

Um die medizinische Versorgung sorgt sich "thorsten_220475": "In ländlichen Gebieten fehlt es an jeglicher Art von Ärzten. Es darf nicht sein, dass man "Ewigkeiten" fahren muss, um ärztlich versorgt zu werden." Wir haben diese Themen aufgenommen und Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, gefragt: Was tut die Bundesregierung für davon betroffene ländliche Gemeinden? Das hat der Minister geantwortet.

"Lebendige ländliche Regionen sind ein Schwerpunkt meiner Politik. Innerhalb der Bundesregierung habe ich die Initiative ergriffen, die Aktivitäten für unsere ländlichen Regionen zu koordinieren und die ländlichen Räume stärker in den Fokus zu rücken.

Insgesamt stehen in Deutschland knapp 17 Milliarden Euro aus öffentlichen Mitteln in den Jahren 2014 bis 2020 zur Verfügung, um die ländliche Entwicklung zu fördern – das sind gut 2,4 Milliarden Euro jährlich.

Wir haben ein Bundesprogramm 'Ländliche Entwicklung' aufgelegt, um Modell- und Demonstrationsvorhaben, Wettbewerbe und Kommunikationsmaßnahmen zu bündeln. Teil des Programms ist unter anderem das Modellvorhaben 'Land(auf)Schwung'. Wir setzen damit neue Impulse für Leben, Arbeiten und das Miteinander in ländlichen Regionen. Wir fördern die Entwicklung kreativer Ideen. Wir wollen die Regionen so bei der Weichenstellung für die Zukunft unterstützen.

Um regionale Nahversorgung und lokale Dienstleistungen zu erhalten, habe ich ein Modellvorhaben gestartet: die Mehrfunktionshäuser. Sie vereinen beispielsweise einen Dorfladen mit Landarztpraxis, Pflegestützpunkt, Apotheke oder Einrichtungen für Post- und Bankdienstleistungen mit Bücherei, Gemeindeamt und vielleicht einem Café unter einem Dach. Dafür wollen wir gemeinsam mit den Akteuren vor Ort Ideen entwickeln und zukunftsfähige Projekte umsetzen.

Ein weiteres Beispiel ist die Breitbandförderung. Wir haben seit 2008 eine Million Haushalte in Randlagen, kleinen Siedlungen und Einzellagen angebunden. Wir wollen auch die letzten 'weißen Flecken' beseitigen und dem rasant wachsenden Bedarf nach höheren Leistungen der Infrastruktur Rechnung tragen.

In den kommenden Monaten werde ich mit vielen Menschen in ganz Deutschland darüber sprechen, was sie zu einem guten Leben auf dem Land brauchen. Im Rahmen des Regierungsdialoges 'Gut leben' werde ich verschiedene Ort in ganz Deutschland besuchen, um zuzuhören: Was zeichnet für die Menschen auf dem Land Lebensqualität aus? Ich hoffe, dass ich dabei viele Impulse für meine Politik für die ländlichen Räume mitnehmen kann."