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Grün in der Stadt

In Deutschland wohnen bereits drei Viertel aller Bürgerinnen und Bürger in Städten und Ballungsräumen, fast ein Drittel in den Großstädten. Bedeutet das, dass Menschen immer mehr von der Natur entfremdet werden?

Veröffentlicht:09.07.2015 Schlagworte: Umwelt Kommentare: 1

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Stellen Sie sich für einen Moment die Stadt ohne Bäume vor, ohne Wiesen, keine Parks, keine Gebüsche am Kanalufer, kein Grün. Nichts. Nur Häuser und Straßen. In so einer Stadt möchte niemand leben, sie hätte keine Lebensqualität.

Die Sehnsucht nach Natur in der Stadt

Noch vor 20 Jahren haben wir von der "Stadtflucht" gesprochen, vom Traum des eigenen Hauses auf der grünen Wiese. Das ist heute anders. Ein Großteil der Menschen sucht die Stadt. Gleichzeitig sehnen sie sich nach einem Ausgleich, nach Ruhe, nach Naturerfahrung. Die Stadt muss sich diesen Bedürfnissen stellen. Wir haben nach dem Krieg versucht, Städte für Autos zu bauen. Wir haben Bäume abgeholzt und Parkplätze geschaffen. Wir haben Grünflächen asphaltiert und neue Fahrspuren gebaut. Die Menschen wollen seit langem nicht mehr, dass das so weitergeht. Sie wollen ihre Lebensqualität in der Stadt zurück.

Grünflächen für jedermann

Vielfältig gestaltete Grünflächen haben auch eine wichtige soziale Funktion. Das Grün in der Stadt bringt die Menschen zusammen. Sie erholen sich dort, treiben Sport, spielen und kommen ins Gespräch unter Nachbarn.

Das Grün in der Stadt ist allerdings unfair verteilt: Sozial benachteiligte Stadtteile haben weniger Grünflächen, sie sind auch noch kleiner und schlechter gestaltet. Dabei ist in diesen Vierteln der Bedarf eher größer, denn es gibt dort weniger private Gärten, Terrassen und Balkone als in den "besseren" Stadtteilen. Eine gute grüne Infrastruktur, in der Menschen sich auch aufhalten wollen, ist aber gerade in den benachteiligten Vierteln besonders wichtig: Die Menschen sind dort weniger mobil und nutzen "ihr" Grün viel intensiver. Sie sind darauf angewiesen.

Bund erstellt Grünbuch für nachhaltige Stadtentwicklung

Als Umwelt- und Bau-Ministerin will sich Barbara Hendricks besonders für eine nachhaltige Stadtentwicklung in Deutschland einsetzen, die den Menschen und ihrer Lebensqualität unmittelbar zu Gute kommt. Der Bund muss sich beim Thema Grün in der Stadt mehr engagieren. Das ist für den Bund übrigens keine Selbstverständlichkeit. Ganz und gar nicht. Dies ist sogar das erste Mal, dass sich eine Bundesregierung dem Thema gründlich widmet. Als ein Ergebnis der bisherigen Arbeit liegt seit kurzem ein Grünbuch zum Thema Grün in der Stadt vor. Daran werden sich noch viele interessante und spannende Diskussionen anschließen.

Was macht das Leben in der Stadt für Sie besonders lebenswert? Was ist Ihnen ganz persönlich wichtig für Ihre Lebensqualität? Machen Sie mit beim Bürgerdialog!

Kommentare: 1

  • Städte sollten auch grün sein, allein schon der Natur, Umwelt und dem Klima wegen. Man braucht Grünanlagen- Grünflächen für fast alle Generationen von Menschen, egal nun, zu welcher sozialen Schicht sie gehören. Ich finde auch Kleingärten in Städten gut, begrünte Balkone und Häuser, grüne Oasen als auch Inseln der Besinnung. Mensch und Natur können so doch mehr zusammen gebracht werden. Gruß- Uwe