Skandinavier sind die zufriedensten EU-Bürger
Die Statistikbehörde der Europäischen Union hat Menschen in allen Mitgliedsstaaten zu ihrer Zufriedenheit in verschiedenen Lebensbereichen befragt. Die Deutschen sind besonders zufrieden mit ihren persönlichen Beziehungen.
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Quelle: picture alliance / PIXSELL
Dänen, Finnen und Schweden sind insgesamt die zufriedensten EU-Bürger. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Auf einer Skala von 0 für "überhaupt nicht zufrieden" bis 10 für "vollkommen zufrieden" ermittelte Eurostat für die drei skandinavischen Staaten anhand von acht Faktoren eine Lebenszufriedenheit von insgesamt 8,0. Deutschland kommt auf einen Wert von 7,3. Laut der Studie sind die Menschen in Bulgarien mit 4,8 Punkten am wenigsten zufrieden.
Indikatoren abseits des Bruttoinlandsprodukts
Wurden Zufriedenheit und Lebensqualität über viele Jahre meist anhand von wirtschaftlichen Indikatoren wie dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen, ist man sich heute einig, dass es einen breiteren Ansatz braucht. Ziel der Bundesregierung ist es daher, im Rahmen der Regierungsstrategie "Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist" auch Indikatoren zu entwickeln, um Lebensqualität messbar zu machen.
Für die aktuelle EU-Studie befragten die Statistiker EU-Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren, beispielsweise zu ihrer Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz, ihren Wohnverhältnissen, ihrer finanziellen Situation und mit ihren persönlichen Beziehungen. Im Allgemeinen sind die Menschen in der EU mit ihren persönlichen Beziehungen am zufriedensten. Im Durchschnitt vergaben sie hier 7,8 Punkte. Am wenigsten zufrieden waren sie mit ihrer finanziellen Situation und vergaben hier durchschnittlich 6 von 10 Punkten.
Deutsche am zufriedensten mit ihren sozialen Beziehungen
Das gesamteuropäische Bild passt auch zu dem in Deutschland. 7,8 Punkte vergaben die Deutschen im Schnitt, wenn sie nach der Zufriedenheit mit ihren persönlichen Beziehungen gefragt wurden, 6,3 für die finanzielle Situation. Ebenfalls nicht ganz zufrieden zeigten sich die Befragten in Deutschland mit ihrem Arbeitsplatz (6,9) und der Verwendung ihrer Zeit (6,5). Besser schnitten dagegen die Bereiche Lebensumfeld (7,7) und Grün- und Erholungsflächen (7,6) ab.
Die gesamte Studie finden Sie in englischer Sprache auf der Internetseite von Eurostat.
Kommentare: 2
Ich sage immer, in Deutschland sind fast alle irgendwie meckernd unzufrieden- zufrieden, meckern ist angesagt, bei denen, die es eigentlich nicht nötig haben, die gut leben, gut und bestens entlohnt werden oder gute Pensionen und Renten haben. Meckern tun dann auch die, denen es nicht so gut geht, die sich oft aber damit abgefunden haben, das beste daraus machen und das Motto ist wohl fast überall "Schuld sind immer die anderen"! In Deutschland gibt es viel Besitzstandsdenken, Besitzstände sind gesichert, was ja auch gut ist, aber was passiert eben mit Millionen Menschen, die eben nicht in Arbeit kommen oder trotz Arbeit nicht oder nur schwer existieren können? Bei uns musste und muss niemand verdursten und verhungern, das steht fest, aber ich bin erstaunt, wenn Menschen, die viele Geldsorgen haben, Hartz IV bekommen, dann Lebensmittel und überhaupt Besuche bei einer Tafel in der Nähe ablehnen, man ist sich dann doch noch zu fein. Viele junge Menschen sind so. Gruß- Uwe
Das hört sich so an, als müsse Politik die Ansprüche der Bevölkerung decken und nicht die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dies jeder selbst kann. Wenn ich mir heute einen Lebensstil leisten will, der nicht dem entspricht, was der Werteordnung in Deutschland zu Grunde liegt, dann ist das doch mein ganz privates Vergnügen und liegt in meiner persönlichen Verantwortung. Dem entgegen hat jeder jedoch einen Anspruch auf gesunde Ernährung, medizinische Versorgung, ein sicheres Umfeld, bezahlbaren Wohnraum, bezahlbare Grundversorgung mit Energie und Wasser, was durch ein Gehalt und im Alter durch die Absicherung mit einer Rente auch gewährleistet sein muss. Dies so zu organisieren, dass es im Alltag umsetzbar wird und bleibt, das sehe ich in der politischen Verantwortung. Zu erfassen und abzustellen, was den Zugang zu diesen Grundbedürfnissen versperrt, das sollte sich Politik als Maßnahmenkatalog auferlegen und so umsetzen, dass es nicht alle vier Jahre umgeschmissen werden muss.