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MeinungVeroeffentlicht 22.04.2015 um 12:33 Uhr MeinungAutor von Kindern zuliebe MeinungKommentar 35

Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?

FAMILIE - Bindungs-Erhalt nach Trennung

Kinder lieben beide Eltern.
Die Eltern von über 200.000 Kindern trennen sich jedes Jahr. Auch diese Kinder wünschen sich den Erhalt der Bindungen in der Nachtrennungs-Familie.
Dies erfordert den möglichst intensiven Kontakt der Kinder zu BEIDEN Eltern auch NACH Trennung. Viele Elternpaare sind heute bereit, ihrer Sorgepflicht fürsorglich nachzukommen. Ganz im Interesse der Kinder: Aus deren Sicht sind beide Eltern gleich wichtig, ein jeder mit seinen Stärken.
Mutter oder Vater will sich oft nicht mehr in das alte Rollenmuster zwängen lassen: Nur Erzieher/in oder nur Versorger/in. Dazu braucht es im Beruf Teilzeitmodelle für beide.
Vor allem muss die Eltern-Kind-Entfremdung aufhören. Das Trennen durch Ämter und Gerichte in Sieger und Verlierer - besseren und schlechteren Elternteil. Kein Kind würde dem zustimmen.
Wichtig im Leben für Trennungsfamilien:
Statt nur starr zu trennen, sollen Beratungsstellen die Bindungen zu BEIDEN Eltern konsequent fördern.
Den Kindern zuliebe.

Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?

CHANCENGLEICHHEIT Mutter/Vater - auch nach Trennung

Gleichberechtigung (Lebensqualität) wird überall angestrebt - nur nicht nach Trennung.
Institutionen trennen Eltern überwiegend in Ernährer und Versorger, Politik fördert die "Ein-Eltern-Familie", das sog. Alleinerziehen trotz bekannt hohen Armutsrisikos. Ausgrenzung eines Elternteils wird billigend in Kauf genommen, worunter Trennungsbeziehungen und vor allem Kinder leiden.
Lebensqualität gibt es jedoch nicht bei Ausgrenzung, sondern nur duch win-win-Lösungen. Viele Staaten in Europa (S,F,B,CH), USA und Australien praktizieren es:
Das Wechselmodell, die Doppelresidenz für Kinder bei BEIDEN Eltern in gemeinsamer, gleichberechtigter Verantwortung ist dort im Familienrecht gleichwertiges Erziehungsmodell. Es hat sich gerade in strittigen Fällen bewährt:

- Deeskalation durch Augenhöhe
- Angebot der Ressourcen beider Eltern
- Beendigung einseitiger Vormachtstellungen

Wir wünschen eine Politik für Trennungsfamilien - statt nur Politik für Alleinerziehende.
Den Kindern zuliebe.

Kommentare: 35

  • In Schweden betreuen mittlerweile rund die Hälfte aller Trennungseltern gemeinsam ihre Kinder. Paradiesische Zustände verglichen mit Deutschland! Wir hingegen hängen in unserter Gesetzgebung noch immer im Familienmodell des letzten Jahrhunderts. Die Mutter soll betreuen, der Vater arbeiten. Also bei welcher modernen Familie trifft diese veraltete Rollenaufteilung in dieser ausgeprägten Form denn noch zu? Deutschland ist mittlerweile einsames Schlusslicht im Familienrecht in Europa. Unsere Politiker quer durch alle Parteien und unsere Gesetzgebung setzen auch im Jahre 2015 noch immer auf die Alleinerziehenden-Familie. Sie wird mit Milliardenbeträgen unterstützt. Nimmt irgend jemand zu Kenntnis, dass durch dieses vollkommen antiquierte Modell rund die Hälfte der „Umgangs“-Eltern den Kontakt zum Kind verliert und etwa 40% der „Alleinerziehenden“ im dauerhaften Harz IV Bezug landen? Die Alleinerziehenden-Familie: ein Erfolgsmodell? Also bitte! Das Kind braucht zwei präsente Eltern.

  • Mittlerweile findet das Thema gemeinsam gelebte Elternschaft bzw. die derzeit vorhandene Ungleichbehandlung von Vätern und Müttern im Familienrecht bzw. an Familiengerichten auch in der Öffentlichkeit immer mehr Beachtung. Zahlreiche Presseartikel z.B. Artikel: Die Welt vom 07.05.2015- "Ich bin der Zahlvater – und es kotzt mich an" wurde innerhalb von wenigen Stunden tausende mal gelesen und kommentiert, der Autor hat drei Kinder, lebt seit zehn Jahren getrennt von seiner Ex-Frau und hat es satt, nur die Rolle des Zahlvaters übernehmen zu dürfen, zeigen immer mehr auf, wie ungerecht und diskriminierend, das derzeitige Familien-und Unterhaltsrecht für Kinder und Elternteile ist. Viel Fachexperten sprechen mittlerweile schon von Kindesmisshandlung, wenn ein Elternteil verloren geht. In allen sozialen Netzwerken wird das Thema intensiv diskutiert, es wird deutlich, dass hier eine starke Unzufriedenheit vorhanden ist. Die Forderungen nach Veränderungen werden immer lauter.

  • Den gerade im Familienrecht ist es wichtig, dass Gesetze von den Betroffenen nicht nur als Gesetz, sondern als Recht anerkannt werden, so das Betroffene auch das Gefühl haben, dass Gesetze und Urteile ihre gelebte gesellschaftliche Lebenswirklichkeit abbilden. Dies ist insbesondere für die betroffenen Kinder wichtig, es darf ihnen nichtzugemutet werden, dass sie die Erfahrung machen, dass Eltern in einen Elternteil „1. und 2. Klasse“ eingeteilt werden, solche Erfahrungen wirken traumatisierend und schädigen die Entwicklung. Das Fehlen eines Elternteiles wurde auch auf der 21. Forensischen Fachtagung (5.-7. 5.15 LVR-Klinik Bedburg-Hau) erörterte, Prof. Dr. Matthias Franz, Uni-Düsseldorf, hielt ein Referat zum Thema „Wenn der Vater fehlt“ und erörterte an Hand von Forschungsergebnissen welchen negativen Einfluss ein fehlender Elternteil auf die Entwicklung von Straftaten hat: „Unsere Gefängnisse und der Maßregelvollzug sind voll von jungen Menschen, denen die Vaterfigur gefehlt hat"