Wissenschaftlicher Beirat

Heinz-Herbert Noll
Quelle: Bundesregierung/Loos

Dr. Heinz-Herbert Noll

Sozialwissenschaftler, ehemaliger Leiter des Zentrums für Sozialindikatorenforschung am GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

Politik und Gesellschaft brauchen bessere Informationen über das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger. Es ist daher wichtig und richtig, dass sich die Bundesregierung der Thematik Lebensqualität und ihrer Messung angenommen hat.

Beruflicher Werdegang

Die Sozialberichterstattung und gesellschaftliche Dauerbeobachtung sind die zentralen Themen von Heinz-Herbert Noll. Der Soziologe arbeitet seit den 1970er Jahren – auch international vergleichend – im Bereich der Lebensqualitäts- und Sozialindikatorenforschung. Unter seiner Leitung wurde unter anderem ein System Sozialer Indikatoren für die Beobachtung von Lebensqualität und sozialem Fortschritt in Europa entwickelt.

Noll leitete bis 2014 das Zentrum für Sozialindikatorenforschung am GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim und war einer der Projektleiter der deutschen Wohlfahrtssurveys, sechs repräsentativen Befragungen, die speziell für die Messung der individuellen Wohlfahrt und Lebensqualität konzipiert wurden. Noll war zudem an mehreren europäischen Forschungsprojekten zur Lebensqualität beteiligt, zuletzt am Projekt „e-Frame – European Framework for Measuring Progress“.

Aktueller Fokus: Subjektives Wohlbefinden, Konsumausgaben, Altersarmut

Seit seiner Pensionierung ist Noll als freiberuflicher Sozialforscher und wissenschaftlicher Berater tätig. Derzeit beschäftigt er sich unter anderem mit Fragen des subjektiven Wohlbefindens sowie Analysen zur Altersarmut und der Konsumausgaben. Als Teil eines europäischen Experten-Netzwerks engagiert sich Noll dafür, dass über ökonomische Kennziffern hinausgehende Indikatoren der Lebensqualität bei der Analyse und Bewertung von Lebensverhältnissen und gesellschaftlicher Entwicklung stärker berücksichtigt werden.

Im wissenschaftlichen Beirat der Regierungsstrategie „Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist“ beschäftigt sich der Soziologe schwerpunktmäßig mit der Entwicklung des Indikatorensystems und dem Bericht zur Lebensqualität.